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Bürgermeisterwahl in Aken Bürgermeisterwahl in Aken: Ronald Doege: Der Planer

Von Katrin Noack 17.03.2015, 10:40
Bürgermeisterkandidat Ronald Doege am Hafen.
Bürgermeisterkandidat Ronald Doege am Hafen. Heiko Rebsch Lizenz

Aken - Mit Aken kennt er sich aus. Egal ob es um die großen Unternehmen in der Elbestadt, die Bilanzen des Hafens, seniorenge-rechtes Wohnen in der Altstadt oder die Deichrückverlegung im Lödderitzer Forst geht: Ronald Doege ist im Bilde.

Seit 1993 arbeitet der heute 46-Jährige bei der Stadt Aken, seit 2011 ist er Mitarbeiter für Stadtplanung/Stadtsanierung. Die großen Entwicklungen in Aken hat er mit begleitet. Nun steht Doege sein vielleicht größtes Vorhaben in Aken bevor: die Kandidatur für das Amt des Bürgermeisters.

Ronald Doege wurde 1968 in Köthen geboren und wuchs in Aken auf. In Halle studierte er Lehramt, und schloss das Studium 1991 ab. Danach arbeitete er zunächst als Schulassistent an der Sekundarschule in Aken. Ab 1993 und bis 1998 arbeitete er dann in der Stadtverwaltung im Bereich Schule, Kultur, Sport und Tourismus. Danach saß er für die SPD bis 2011 im Landtag. Zudem war Doege viele Jahre Mitglied im Kreistag und bis 2014 Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Aken.

Doege ist geschieden. In seiner Freizeit ist er in mehreren Akener Vereinen aktiv und gern mit dem Rad an der Elbe unterwegs.

Für den Akener ist das ein lange geplanter Schritt. Etwa 2007 habe er sich dazu schon entschlossen, sagt er. Dann aber durfte der nun scheidende Bürgermeister Hansjochen Müller noch einmal antreten. „Es war klar, ich werde nicht gegen Müller kandidieren“, betont Doege. Nun aber ist es so weit und ein bisschen sieht sich der Verwaltungsmitarbeiter schon als Nachfolger des Bürgermeisters. „Ich bin gut befreundet mit Herrn Müller. Wir sind auf einer Wellenlänge“, verrät Doege. Beide waren jahrelang im Ortsverein der SPD, vertraten Partei und Stadt über Jahre im Kreistag von Köthen und später von Anhalt-Bitterfeld. Und nicht zuletzt beim Hochwasser 2002 und 2013 waren sie gemeinsam vor Ort im Einsatz.

SPD war politische Heimat

Während Müller noch immer zur Akener SPD gehört, ist dieses Kapitel für seinen Mitarbeiter längst zu Ende. Und das, obwohl die Partei lange Doeges politische Heimat war. Neben Ortsverein und Kreistag saß er von 1998 bis 2011 - in dieser Zeit ruhte sein Arbeitsverhältnis - für die SPD im Landtag, war für Finanzen, Rechnungsprüfung sowie Landesentwicklung und Verkehr verantwortlich. Er habe sich in dieser Zeit umfassende rechtliche Kenntnisse angeeignet. Mehr noch: „Ich habe dort die Gesetze gemacht, mit denen ich heute arbeite“, erklärt der Akener. So weiß er auch, dass eine Elbebrücke in Aken zwar nicht unmöglich ist, aber mit Blick auf den Bundeshaushalt in den nächsten Jahren wohl eher wenig realistisch.

21 Jahre im Ortsverein

Nach 21 Jahren im Ortsverein, 17 im Kreistag und 13 in der Landespolitik kehrte Doege der SPD im September 2014 abrupt den Rücken und trat aus der Partei aus. Der Ortsverein wählte damals den Kandidaten für die Bürgermeisterwahl - und entschied sich gegen Doege. „Mir war klar, ich möchte antreten“, begründet er seine Entscheidung. Nun tritt er als parteiunabhängiger Kandidat an.

Der Akener ist sich im Klaren darüber, dass es ein Kandidat ohne eine Partei im Rücken bei der Bürgermeisterwahl schwerer hat. „Das ist ein Handicap, aber durch meine Tätigkeit bin ich bekannt in der Stadt“, gibt er sich kämpferisch. An vielen Entwicklungen in Aken habe er mitgewirkt. So habe er das seit 1993 stattfindende Stadtfest mitentwickelt. Er verweist auch auf die Sanierung der Schulen, die inzwischen abgeschlossen sei und die Fortschritte beim Deichbau. „Die Akener wissen, wofür ich stehe. Am Ende entscheiden die Wähler“, weiß der über viele Jahre politisch aktive Doege.

Konkrete Pläne

Sollten sich die Wähler für ihn entscheiden, hat er konkrete Pläne für die Stadt. „Es muss uns gelingen, dass junge Menschen hierher ziehen und die Stadt als lebenswert empfinden“, betont er angesichts schrumpfender Einwohnerzahlen. Es gebe vier große Unternehmen und den landesbedeutsamen Hafen - da sei die Stadt gut aufgestellt. Doch müsse man den Rahmen schaffen, um weitere Firmen und Bewohner zu gewinnen, findet Doege. Dabei sei die Sanierung der Kitas ein Schritt, ein weiterer Bauland für junge Familien auch in der Altstadt.

Durch die Zusammenführung der teils sehr kleinen Grundstücke sei dies umsetzbar. In einer sanierten Altstadt soll auch Platz für die Senioren sein und barrierefreier Wohnraum geschaffen werden. Da müsse man auch neue Wege gehen. „Mir geht es um die Stadt“, betont der Kandidat noch einmal. Er werde mit allen Parteien zusammenarbeiten, um Aken voranzubringen. (mz)