Brand in Köthen Brand in Köthen: Hydrant versagt den Dienst

gahrendorf/MZ - Als Ronny Saalbach am Sonntag um die Mittagszeit auf das Haus blickt, muss er mit den Tränen kämpfen. „Alles verbrannt, alles kaputt“, bemerkt er knapp und zeigt auf das Obergeschoss, wo sich seine Wohnung befindet. Die ist ein Opfer der Flammen geworden, der Dachstuhl ist komplett ausgebrannt. Für den Rest hat dann das Löschwasser gesorgt, das gesamte Haus ist vorerst nicht mehr bewohnbar.
Dramatische Augenblicke haben sich am Samstagabend im Arensdorfer Weg in Gahrendorf abgespielt. Kurz vor 20 Uhr wurde der Dachstuhlbrand bemerkt. „Meine Großeltern, die unten wohnen, haben vor dem Fernseher gesessen, als es plötzlich einen Knall gab“, berichtete Ronny Saalbach. Opa Lothar Riegel habe nachgeschaut, sei dann in den Keller gelaufen, habe sich den Feuerlöscher geschnappt und mit dem Löschen begonnen. Er, so Saalbach, sei zu dieser Zeit gerade in Weißandt-Gölzau gewesen und wurde per Handy über den Brand informiert. Als er in Gahrendorf eintraf, waren die Feuerwehrleute schon bei der Arbeit. Eine Cousine, die in der Nähe wohnt, so der junge Mann weiter, habe die Großeltern aus dem Haus und in Sicherheit gebracht. Die alten Herrschaften seien für einige Zeit im Köthener Krankenhaus zur Kontrolle gewesen, aber am späten Abend wieder nach Hause gekommen. Niemand hat körperlichen Schaden genommen, darüber ist Ronny Saalbach sehr froh. „Die Großeltern sind bei meinen Eltern untergekommen. Wir alle sind fix und fertig“, sagt der Gahrendorfer. Vermutlich, so Saalbach, ist das Feuer durch einen Defekt an einer Elektroleitung oder einem Verteilerkasten ausgebrochen. Die Brandursachenermittler der Polizei haben die Arbeit aufgenommen, heißt es in der Pressemitteilung der Polizei.
Ronny Saalbach denkt bereits an den Wiederaufbau. „Wir werden es versuchen und hoffen, dass auch die Versicherung mitzieht.“ Zugleich erwägt er aber auch, Strafanzeige gegen die Stadt Köthen zu stellen. Wie er berichtet, war der Hydrant, der sich etwa 30 Meter vom Wohnhaus entfernt befindet, nicht funktionstüchtig. „Die Feuerwehrleute mussten eine zwei Kilometer lange Schlauchstrecke bis nach Arensdorf legen. Dass der einzige Hydrant, den wir hier in Gahrendorf haben, nicht funktioniert, ist ein Skandal.“ Bei der Stadt Köthen war am Sonntag keine Stellungnahme erhältlich.