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«Best of» der Luchstauben

26.11.2006, 16:37

Aken/MZ/jka. - Zudem sei diese Kreisrassegeflügelschau für den Verein die einzige Einnahmequelle im Jahr und auch die einzige Möglichkeit, sich zu präsentieren.

753 Tiere wurden bei der Kreisschau neun unabhängigen Preisrichtern vorgestellt, die die Tiere nach Farbe, Stand, Augen und ihrem Gesamteindruck bewerteten. Die möglichen 100 Punkte seien jedoch nicht zu erreichen. "Das geht nicht. 97 Punkte ist das Beste, was ein Tier an Punkten erreichen kann. Das ist dann die Bewertung vorzüglich", beschrieb Ausstellungsleiter Wolfgang Kaatz die Punktevergabe. Zudem vermerken die Preisrichter an jedem Tier, welche positiven Eigenschaften das Tier besitzt und wo Verbesserungsmöglichkeiten bestehen.

"Unser Ziel als Züchter ist ja, einem Standard möglichst nahe zu kommen. Wir züchten sozusagen auf diesen Standard hin", fügte Wolf hinzu. Dabei habe in der Regel jeder Züchter seine Lieblingsrasse, die ihm am Herzen liege. "20 bis 30 Tiere hat man dann schon zu Hause", sagte Wolf, einer von 49 Vereinsmitgliedern des 1892 gegründeten GVZ Aken. In diesem Jahr wurde neun mal das Prädikat vorzüglich vergeben.

Drei Tiere zeichneten sich jedoch durch ein besonders gutes Aussehen aus, so dass drei Züchter die höchste Auszeichnung der Kreisrassegeflügelschau erhielten, den Landesverbandsehrenpreis. Diese Auszeichnung erhielten Karl-Heinz Osterland aus Rosefeld, Joachim Block (Chörau) und Heiko Miertsch aus Maasdorf. "Uns liegt sehr daran, dass viele Preise an Züchter von auswärts gehen. Das ist immer ein Anreiz für sie, nach Aken zu kommen", sagte Wolf weiterhin.

Neben den regulären Preisen und Pokalen, stiftete der GZV Aken einen Ehrenpokal. Der Bund deutscher Rassegeflügelzüchter bestimmt jedes Jahr eine Rasse des Jahres. Im Jahr 2006 sind dies die Luchstauben. Aus diesem Anlass entschloss sich die Ausstellungsleitung kurzerhand, unter den Luchstauben, "The Best of Show", wie es in Fachjargon heißt, zu küren. Zudem wurde ein Schauvoliere aufgebaut, in der mehrere Luchstauben außerhalb der Wertung präsentiert wurden.

92 Aussteller präsentierten 72 verschiedene Rassen von Zwerg- und Großhühnern, Rassegeflügel sowie Tauben. Nicht nur Züchter aus dem Landkreis Köthen und benachbarten Landkreisen besuchten Aken. "Selbst aus Elbingerode im Harz kommen Züchter zu uns. Mit ihnen verbindet uns seit 25 Jahren eine tiefe Züchterfreundschaft", erklärte Wolf. Man besuche sich gegenseitig und pflege so eine lange Freundschaft.

Kurt Bäsler, erfolgreicher Züchter von Sachsenenten aus Kleinzerbst, stellte drei seiner Tiere in einer Freivoliere aus. Aus Anlass seines 20-jährigen Zuchtjubiläums, stellte er einige seiner bundesweit erworbenen Preise aus. Auch hier erhielten interessierte Besucher Informationen über die Rasse.

Jedoch lag auch ein Schatten auf der diesjährigen Ausstellung. Im September dieses Jahres verstarb plötzlich Richard Packendorf, Vereinsvorsitzender des GZV Aken. "Er war seit 1954 Mitglied des GZV Aken und seit zehn Jahren unser Vorsitzender", sagte Wolf. Zudem war er über 30 Jahre lang Ausstellungsleiter der allgemeinen Vereinsschau zu Zeiten der DDR. Um Packendorf und seinen langwierigen Einsatz für den GZV zu Ehren, richtete der GZV eine kleine Gedenkstelle ein.

Doch trotz dieses Verlustes war auch die diesjährige Ausstellung gut besucht und professionell durchgeführt. "Es wird noch eine Weile dauern, bis die Lücke geschlossen werden kann, die Packendorf hinterließ", meinte Wolf. Doch Sorgen braucht sich der GZV Aken nicht zu machen. Denn sie sind nicht nur Hobbyzüchter, sondern auch langjährige Freunde und Bekannte mit einem aktiven Vereinsleben und Spaß an der Sache, die Packendorfs Andenken in Ehren halten werden.