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Schwarzbuch 2025 B6n bei Köthen wird 30 Millionen Euro teurer - Bund der Steuerzahler nimmt Projekt ins Schwarzbuch auf

Der Bund der Steuerzahler hat am Dienstag das neue Schwarzbuch veröffentlich. Es dokumentiert die nach Meinung des Bundes 100 bedeutsamsten Verschwendungsfälle im Bundesgebiet.

01.10.2025, 09:49
Einer der Krötentunnel, die an der B6n gefordert und gebaut wurden.
Einer der Krötentunnel, die an der B6n gefordert und gebaut wurden. Foto: Nicklisch

Köthen/MZ. - Der Bund der Steuerzahler hat am Dienstag sein Schwarzbuch 2025 veröffentlicht. Es dokumentiert in seiner neuesten Auflage die 100 bedeutsamsten Verschwendungsfälle aus dem gesamten Bundesgebiet. Darunter befindet sich auch ein Beitrag aus Köthen.

Es geht um die Kostensteigerungen und Zeitverzögerungen beim Ausbau der dreispurigen Bundesstraße B6n zwischen der A14 und der A9, die eigentlich bereits 2018 fertiggestellt sein sollte, nun aber erst 2027 freigegeben wird. Dieser Zeitverzug geht mit einer extremen Kostenverteuerung einher: So ist die Kostenspirale von 51,3 Millionen Euro im Jahr 2013 über 60 Millionen im Jahr 2016 und 75 Millionen im Jahr 2021 inzwischen bei rund 89,3 Millionen Euro angekommen.

„Wenn Maßnahmen zum Artenschutz zu solchen extremen Verzögerungen und Kostenverteuerungen führen, dann stimmt etwas bei der Gesamtabwägung von Aufwand und Nutzen nicht. Umweltschutz muss praktikabel sein, ansonsten haben die Betroffenen und die Steuerzahler das Nachsehen“, kritisiert der Steuerzahlerbund.

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Konkret geht es um das mehr als zehn Kilometer lange letzte Teilstück zwischen der bereits fertiggestellten Ortsumgehung Köthen und einem ebenfalls bereits fertigen Anschluss zur A9 in der Nähe der Ortschaft Hinsdorf. Inzwischen sind zwar schon Abschnitte von rund 5,7 Kilometern fertiggestellt, teilweise schon seit Herbst 2020. Weitere 2,4 Kilometer werden derzeit gebaut. Vor der Gesamtfertigstellung können sie aber nicht befahren werden.

Die soll Mitte 2027 erfolgen, allerdings „unter der Voraussetzung einer weiterhin optimal verlaufenden Bauabwicklung des noch fehlenden Streckenabschnittes“, so die Landesstraßenbaubehörde in einem Schreiben an den Steuerzahlerbund vom Mai 2025. Dies betrifft insbesondere die Fertigstellung der letzten rund 4,5 Kilometer, die nach Angaben der Straßenbaubehörde derzeit noch nicht ausgeschrieben sind.