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Ausbildung Ausbildung: Mechatroniker erhalten ihren Gesellenbrief

Von luisa peine 21.02.2013, 18:33
Sie haben Grund zur Freude, die Mechatroniker, die jetzt freigesprochen wurden.
Sie haben Grund zur Freude, die Mechatroniker, die jetzt freigesprochen wurden. rebsch Lizenz

Köthen/MZ - Dreieinhalb Jahre voller Engagement, viel Fleiß und harter Arbeit liegen hinter den Mechatronikern in den Fachrichtungen Personenkraftwagen und Nutzfahrzeuge.

Im Landgasthof „Am Hubertus“ in Köthen herrscht ausgelassene Stimmung, als Oberbürgermeister Kurt-Jürgen Zander das Wort ergreift. „Ich kann ein Auto aufschließen und losfahren, aber ansonsten bin ich kaum versiert in diesem Bereich“, gibt er unvermittelt zu. „Umso wichtiger ist deshalb der Beruf als Mechatroniker. Wir alle brauchen sie und wir hoffen, dass sie uns weiterhin als Arbeitskräfte erhalten bleiben“, äußert er seine Wünsche an die vierzehn Gesellen, auf dass sie den richtigen Platz in ihrem Arbeitsleben finden werden.

Der 22-jährige Christian Fiedler hat diesen Platz bereits gefunden: „Zwar ist es nur ein Dreierdurchschnitt, aber enttäuscht bin ich nicht.“ Der Bernburger ist froh, durch seine gute Prüfungsvorbereitung den Lernstress so gut es ging gemindert zu haben. Umso größer ist die Erleichterung, nun endlich fertig mit der Ausbildung zu sein und richtig ins Berufsleben, im Autohaus Schönebeck, zu starten.

„Für die Prüfung habe ich zwei Wochen vorher begonnen zu lernen“, gibt Juliane Schäfer, die einzige Frau unter den Gesellen, zu, „aber ich habe mir deswegen keinen Stress gemacht. Die Nervosität hielt sich auch in Grenzen.“ Die 21-Jährige Edderitzerin kann stolz auf sich sein. Auch sie hat bereits eine Festanstellung im Autohaus Hafermalz sicher- ein nahezu nahtloser Übergang. Bisher gefalle ihr die Arbeit sehr gut. Im Gegensatz zu vielen anderen, die ihren beruflichen Weg noch finden mussten, war sie schon als kleines Kind sicher: „Ich will Mechatronikerin werden!“ Nun, wo sie es geschafft hat, heißt es: Der berufliche Alltag beginnt.

Trotz einer mäßigen Gesamtdurchschnittsnote von 3,4 ist Mario Keller, Obermeister der Kfz-Innung Köthen-Bernburg, stolz auf seine Gesellen: „Die Noten hätten besser sein können, aber man muss auch bedenken, dass die Anforderungen in diesem Beruf stetig steigen.“ Gut findet er auch, dass durch die überregional geltenden Ausbildungsanforderungen ein Vergleich untereinander und deutschlandweit möglich ist. So falle es den Gesellen leicht, auch in anderen Bundesländern mit ihren Abschlüssen ohne Probleme auf Jobsuche zu gehen. Und wer einen guten Abschluss als Mechatroniker in der Tasche hat, sei begehrt auf dem Arbeitsmarkt, versichert er und gibt zu bedenken: „Leider fällt es den Betrieben zunehmend schwerer, geeignete Lehrlinge zu finden.“ Neben Interesse an Elektronik und Fahrzeugen sind eine solide Allgemeinbildung und gute Noten in den naturwissenschaftlichen Fächern vonnöten. Kurz gesagt: Ein guter Realschulabschluss.

Doch das sind Dinge, an die die Gesellen nicht mehr denken werden. Denn sie haben es nun endlich geschafft.