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Asylbewerber im Landkreis Anhalt-Bitterfeld  Asylbewerber im Landkreis Anhalt-Bitterfeld : Flüchtlinge gehen freiwillig zurück

26.02.2016, 12:08
Blick in eins der Zimmer im Gymnasium
Blick in eins der Zimmer im Gymnasium Archiv/Heiko Rebsch Lizenz

Köthen - Die Zahl der Flüchtlinge im Landkreis Anhalt-Bitterfeld wächst. Gleichzeitig wächst aber auch die Zahl derer, die die Region und Deutschland wieder verlassen. Zum Jahresende 2015 lebten 1.850 Personen im Landkreis, die Asyl beantragt haben (1.450) oder deren Antrag abgelehnt wurde (400). Zugleich schätzte Bernhard Böddeker, Dezernent für Ordnung, Sicherheit und Kommunales beim Landkreis, dass ein Drittel von ihnen wieder verschwindet. Allerdings wisse man nur zu einem Teil, was mit den Asylsuchenden geschehe.

Abgelehnte Asylbewerber müssen gehen

Zumindest die abgelehnten Asylbewerber hat der Landkreis erfasst. Sie müssen die Region und Deutschland verlassen. Entweder sie gehen freiwillig oder aber sie werden abgeschoben. Die Statistik für Anhalt-Bitterfeld zeigt, dass hier im Jahr 2015 mehr Personen freiwillig ausgereist sind, als abgeschoben wurden. Es gab 216 Rückkehrer, wobei die meisten (122) das Hilfsprogramm zur Unterstützung freiwilliger Rückkehrer von Bund und Ländern nutzten. Über das Programm werden die Reisekosten in die Heimat und eine Starthilfe von mehreren hundert Euro bezahlt. Das Geld steht aber nicht allen abgelehnten Asylbewerbern zu.

Wer nicht freiwillig geht, der wird auch in Anhalt-Bitterfeld abgeschoben und in die Heimat gebracht. Wie Böddeker auf Nachfrage die MZ informierte, bekommen die abgelehnten Asylbewerber unangemeldet Besuch und werden dann in die Heimat zurück geschickt. Im Landkreis sollte es 2015 insgesamt 368 Abschiebungen geben, vollzogen wurden aber nur 154. In 202 Fällen waren die von der Abschiebungen betroffenen Personen untergetaucht oder weigerten sich auszureisen. (mz)