Anhalt-Bitterfeld Anhalt-Bitterfeld: Feuerwehr-Nachwuchs auf einem Seenotkreuzer
AKEN/OSTERNIENBURG/MZ/CB. - "Die Freiwilligen Feuerwehren Aken und Osternienburg arbeiten seit Jahren eng zusammen. Wir legen Wert darauf, dass es der Nachwuchs künftig auch so macht", erklärte der Akener Jugendwart Michael Kiel. Damit sich die Mitglieder beider Jugendfeuerwehren besser kennen lernen, werde jedes Jahr ein Jugenderholungslager veranstaltet.
Teilnehmen könnten allerdings nicht allein die 19 Akener und zehn Osternienburger Mitglieder, sondern auch Mädchen und Jungen, die sich für eine künftige Mitarbeit interessieren; denn das Camp diene auch der Mitgliederwerbung, so der Jugendwart.
Allein schon die Ostsee und das Zeltlager mit rund 800 Kindern sei für die angehenden Feuerwehrleute ein Erlebnis gewesen, schildert der Osternienburger Jugendwart Marcel Siegel. Sie hätten viele neue Freunde aus ganz Deutschland kennen gelernt. Die Akener und Osternienburger haben in Grömitz bei ihrer Ankunft übrigens für Aufsehen gesorgt, sind sie doch nicht mit Zug oder Bus, sondern im Feuerwehr-Mannschaftswagen angereist.
Neben Baden und abendlichem Lagerfeuer erlebten sie den Hansapark in Sierksdorf und ließen sich im Hamburger Dungeon die Geschichte der Stadt von Schauspielern auf etwas gruselige Weise nahebringen. Besonders beeindruckt waren die Mädchen und Jungen von einem Seenotkreuzer, den sie im Yachthafen in Grömitz besichtigten.
"Bisher sind wir immer nur bis zum Heidepark Soltau gekommen", wies Jugendwart Siegel auf eine Neuerung hin. Bis 2009 konnten die Jugendfeuerwehren für ihr Erholungslager noch das Objekt in der Akener Fährstraße nutzen. Das aber hat der Landkreis inzwischen verkauft. Mit Folgen auch für die Jugendfeuerwehren. Wie Michael Kiel informiert, entstand dadurch nicht nur größerer organisatorischer Aufwand, auch die Kosten seien deutlich gestiegen. Hinzu kämen niedrigere Zuschüsse. "Wir mussten ganz schön rechnen und sparen", sagte Kiel. Zudem hätten die Eltern pro Kind 100 statt bisher 60 Euro zuzahlen müssen.
Der Feuerwehr-Nachwuchs spürte von all dem allerdings kaum etwas. "Der Zusammenhalt wird durch so ein Lager gestärkt", lautet die Erfahrung von Jugendwart Kiel. Lange werden die Mädchen und Jungen noch von ihrem Camp erzählen, auch von der Übernachtung im Feuerwehr-Gerätehaus nach der Rückkehr. Und vom Alarm am nächsten Morgen, der sie zu Übungs-Einsätzen in die Kindertagesstätte nach Osternienburg, ins Akener Rathaus, ins Gewerbegebiet und in eine stillgelegte Fabrik rief.