Anhalt-Bitterfeld Anhalt-Bitterfeld: Bei Kurvenfahrt kommt schwere Fracht ins Rutschen
GERLEBOGK/GRÖBZIG. - Am Montagabend gegen 22.15 Uhr ist bei einem Schwerlasttransport, der aus Richtung Gröbzig in Richtung Autobahn A 14 unterwegs war, bei einem Kurvenmanöver die Ladung so stark verrutscht, dass zwei tonnenschwere Spannbetonteile schräg auf die Fahrbahn gekippt sind. Bei dem Unfall wurde niemand verletzt, doch führte er zu erheblichen Beeinträchtigungen.
Denn in der Folge musste von Montagabend bis zum Dienstagnachmittag die Landesstraße 148 zwischen Gerlebogk (Salzlandkreis) und Dohndorf (Landkreis Anhalt-Bitterfeld) vollkommen gesperrt werden. "Um 15 Uhr konnte die Straße wieder für den Verkehr freigegeben werden", erklärte Polizeisprecherin Katja Loichen-Kurth vom Bernburger Revier am Dienstagnachmittag.
Angaben zu dem genauen Unfallhergang mochten weder Polizei noch Personen am Unfallort machen. Auch über die Höhe des Schadens gibt es offiziell noch keine konkreten Angaben. Im Kurvenbereich zwischen Gröbzig in Richtung Gerlebogk ist jedenfalls zu beobachten, dass Metallplatten auf der Erde ausgelegt sind. Sie dienen offensichtlich dem Zweck, den Kurvenradius zu verbreitern beziehungsweise ihn zu verstärken.
Die Tragkraft dieser Platten hat vermutlich nicht ausgereicht, damit der Schwerlaster die Kurve unbeschadet passieren konnte. Zudem bleibt die offene Frage, ob das obligatorische Begleitfahrzeug des Schwerlasttransporters die nächtliche Situation im Kurvenbereich richtig eingeschätzt hat.
Es ist wohl einem glücklichen Umstand zu verdanken, dass nicht auch das Zugfahrzeug völlig auf die Seite gekippt ist. Dadurch blieb der Fahrer unverletzt. "Gerade zwei Meter haben mich vor dem Umkippen bewahrt", sagte der Fahrer des Transporters mit Wittenberger Kennzeichen.
Aus persönlichen Gründen wollte er namentlich nicht genannt werden. Er habe bei dem Unfallhergang nur noch den Schaden begrenzen können, meinte der langjährige Lkw-Fahrer. Für ihn ist es der erste Unfall nach 21 Jahren Fahrpraxis.
Die beiden Dachbinder auf dem Fahrzeug haben bei einer Gesamtlänge von 28 Metern ein Gesamtgewicht von 40 Tonnen. Die Spannbetonteile werden nach Angaben des Betonwerks Gröbzig im Industriebereich verwendet. Dort liegen sie beispielsweise beim Bau einer Fertigungshalle auf den Stützpfeilern auf, bevor sie von einem Blechdach bedeckt werden.
Am Morgen war zunächst ein Unternehmen zu Bergungsarbeiten eingetroffen, das die schweren Betonteile allerdings nicht bewältigen konnte. Daraufhin war ein Kran aus Dessau angefordert worden, der später noch von einem zweiten Kran unterstützt wurde.