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Akener Ruderer und Kanuten Akener Ruderer und Kanuten: Terrasse wird offiziell eingeweiht

Von Sylke Hermann 16.09.2015, 05:24
Hier muss jeder Schlag sitzen: Rudern bietet ein Teamerlebnis der besonderen Art. Die Senioren der Akener Ruderer und Kanuten haben ihrem Vereinsheim eine überdachte Terrasse gebaut.
Hier muss jeder Schlag sitzen: Rudern bietet ein Teamerlebnis der besonderen Art. Die Senioren der Akener Ruderer und Kanuten haben ihrem Vereinsheim eine überdachte Terrasse gebaut. dpa

aken - In trauter Nachbarschaft genießen die Akener Ruderer und Kanuten den Blick aufs Wasser. Die einen haben sich ein lauschiges Plätzchen auf der Wiese geschaffen, die anderen eine charmante All-Wetter-Lösung für ihre wöchentlichen Sitzungen, wie Alfred Müller die Zusammenkünfte in geselliger Runde auch gern bezeichnet. Müller ist der Alterspräsident der Kanuten. Und ziemlich stolz auf seine Senioren, die ihren Anteil haben am Terrassenbau.

Hochwasser kam dazwischen

In dieser Woche wird das Schmuckstück offiziell eingeweiht. Ein Grund zum Feiern. Natürlich auf der neuen, überdachten Terrasse. Ein Projekt, das den Verein seit Jahren schon beschäftigt - gedanklich wenigstens. Immer wieder kam etwas dazwischen. Zuletzt das Hochwasser vom Juni 2013. Da habe man wahrlich andere Sorgen gehabt, erinnert Günter Weitsch, der 2. Vorsitzende im Verein.

Jedes Jahr im Frühjahr fingen die Kanuten von vorne an und erneuerten die provisorische Terrassenüberdachung, die aus ein paar Dachlatten und Planen bestand und ihnen regelmäßig davon flog. Selten habe die Konstruktion mal eine Saison überstanden. „Wir könnten ja mal was Richtiges bauen“, schildert Weitsch erste Überlegungen. 2010 ging das los.

Da man hier nur Pächter auf städtischem Grund und Boden ist, fragten die Kanuten bei der Stadt an, ob man dort etwas dagegen einzuwenden hätte, wenn man eine vernünftige Überdachung bauen würde. Hatte man nicht. Mitte September freute sich der Verein über die offizielle Bestätigung, dass man bauen darf. Alle Kosten, die damit verbunden waren, musste allerdings der Verein tragen. Das wurde klar gestellt.

Erst Ende März 2013 war das Projekt genehmigungsfähig. „Gut Ding“, bemüht Weitsch ein Sprichwort, „will Weile haben...“ Ein Bauantrag beim Landkreis wurde gestellt. Aber dann kam das Hochwasser und die Kanuten waren damit beschäftigt, ihre Sportgeräte und Ausrüstungsgegenstände zu sichern. Das gelang. So dass man hier nahezu schadlos davon gekommen war. Das Vereinsheim blieb auch trocken. Zumindest stand das Wasser nicht in den Räumen.

Einen Zentimeter unter dem Fußboden hörte das Wasser auf, weiter zu steigen. Trotzdem fingen die Wände hinter der Tapete an zu schimmeln, weil die Feuchtigkeit hochgezogen war. Und das Außengelände hatte ziemlich gelitten. Hier zeugen heute noch einige Sandhaufen davon, dass man die Schäden noch nicht vollständig beseitigt hat. Aber fast. Und das ist auch Sache der Stadt, die dafür Fördermittel des Landes in Anspruch nimmt. Die Terrasse hingegen ist Sache des Vereins.

Verein mit 102 Mitgliedern

Im Dezember 2014 wurde das Projekt endlich spruchreif. Da besann man sich auf seine älteren Herrschaften, die ein bisschen mehr Zeit haben als die Berufstätigen. „Wir haben doch eine schlagkräftige Gruppe an Senioren“, erinnert sich Alfred Müller an die Diskussion. Also versammelte man die schlagkräftigen Herren, von denen der Verein mit 102 Mitgliedern einige aufzubieten hatte.

Günter Hedderich zum Beispiel. Ein gelernter Getriebekonstrukteur. „Jetzt hat er uns mit Begeisterung ein wunderbares Holzgeländer entworfen“, schmunzelt Müller. Denn das alte aus Metall passte nach Meinung vieler nicht mehr zur Holzbalkendecke. Große Unterstützung bekam man auch von Alfred Hädicke, der nicht nur Vereinsmitglied ist, sondern auch eine Dachdeckerfirma in Köthen hat.

Dank an die Senioren

Wie man das alles finanziert hat? „Wir haben gut gewirtschaftet“, bringt es Kassenwart Martin Max auf den Punkt. Und eben vieles in Eigenleistung realisiert. Dank der schlagkräftigen Seniorentruppe. „Aber jetzt“, betont Max, „müssen wir wieder sparen.“ Wofür? Gibt es womöglich schon das nächste Projekt der Akener Kanuten? „Neue Boote“, sagt der 2. Vorsitzende, „können wir immer gebrauchen.“

Aber jetzt wollen die Vereinsmitglieder erst einmal den Herbst auf ihrer neuen Terrasse genießen. Und das werden sie tun... Nicht nur eine Saison lang. (mz)