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Abfallentsorgung Abfallentsorgung: Plus soll Bürgern zugutekommen

25.08.2013, 19:51

Köthen/MZ/uli - Es wird in absehbarer Zeit keine Verringerung der Mindest-Müllmenge im Landkreis Anhalt-Bitterfeld von 40 auf 30 Liter pro Kopf und Monat geben. Der Aufsichtsrat der Anhalt-Bitterfelder Kreiswerke habe sich bei seiner letzten Sitzung mit sieben zu vier Stimmen dagegen ausgesprochen, hieß es in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Landwirtschaft und Umwelt.

Dort stand überraschend das Thema „Nachkalkulation 2012 - Ergebnisse der Anhalt-Bitterfeld Kreiswerke“ auf der Tagesordnung. Diese wurde von Stefan Boden von der Wirtschaftsberatungs AG und Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Libera vorgestellt. Im Ergebnis konnte Boden feststellen, dass die Nachkalkulation 2012 ein Plus von 141 752 Euro ergibt (die MZ wird noch ausführlicher berichten.)

Nur geringe Senkung

Der Bürger bekomme das zu viel gezahlte Geld zurück, wurde im Ausschuss auf Nachfrage erklärt. Allerdings erst im Zuge der Neukalkulation für die Jahre 2014/2015, die in Kürze ebenfalls vorliegen soll. Allerdings dürfte es sich dabei nur um Entgeltsenkungen im Pfennig-Bereich handeln.

Das Guthaben ließ im Ausschuss erneut die Diskussion um die Mindestmüllmengen hochkommen. Vor allem der Ausschussvorsitzende Kees de Vries (CDU), der für die Bürger im Altkreis Zerbst Partei ergriff, die eine Senkung der Mindestmüllmenge seit Einführung der kreiseinheitlichen Abfallgebührensatzung im Jahr 2011 vehement fordern, machte sich dafür stark.

Mülltrennung muss sich lohnen

Er könne nicht nachvollziehen, dass die Mülltrennung in Anhalt-Bitterfeld nicht besser honoriert werde. Der CDU-Mann forderte erneut eine Kalkulation, aus der hervor geht, wie viel Müll tatsächlich pro Kopf in den Vorjahren von den Bürgern in Anhalt-Bitterfeld produziert wurde. Auch Günter Herder (Die Linke) vertrat die Auffassung, dass Mülltrennung sich lohnen müsse. Allerdings erkannte er auch an, dass dann, wenn man die Mindestmüllmenge zu tief ansetze, die Umwelt darunter leiden würde. Daher wollte er von Kreiswerke-Chef Hartmut Eckelmann wissen, wie viel Müll denn so im Bundesdurchschnitt produziert werde. Er habe etwas von 40 Liter pro Kopf gelesen.

Dem widersprach Eckelmann zwar energisch, konnte aber selbst keine Zahl nennen. „Ich werde das aufklären“, versprach er. Zugleich teilte er den Abgeordneten mit, dass Landrat Uwe Schulze bei seiner Rückkehr aus dem Krankenstand eine Arbeitsgruppe Abfallentsorgung einberufen werde. Davon sei er nicht informiert, staunte de Vries, der kurz zuvor auch mit Schulze gesprochen hatte und Grüße von ihm überbrachte.