90 Jahre Industrie in Weißandt-Gölzau 90 Jahre Industrie in Weißandt-Gölzau: Metallobelisk kommt doch nicht

Weissandt-Gölzau - Das Vorhaben, an das Jubiläum „90 Jahre Industrieansiedlung in Weißandt-Gölzau“ gebührend zu erinnern, findet bei zahlreichen Einwohnern ein positives Echo. Das teilte Regine Michel, Vorsitzende des Vereins Kulturregion Anhalt Bitterfeld, der MZ mit.
Zwischenzeitlich sei das Projekt in einem Punkt aber geändert worden. „Von dem ursprünglichen Plan, einen Metallobelisken aufzustellen, haben wir Abstand genommen. Das wäre viel zu teuer geworden“, informierte Regine Michel. Nunmehr soll eine Erinnerungstafel errichtet werden, etwa zwei mal drei Meter groß.
Erinnerungstafel statt Metallobelisk in Weißandt-Gölzau
Die Pläne für die Erinnerungstafel wurden kürzlich bei einer Zusammenkunft der Ortsgruppe der Volkssolidarität vorgestellt. Die Senioren zeigten sich davon sehr angetan. „Sie können sich eben noch sehr gut an das alte Werk erinnern“, berichtete Regine Michel.
Riesig gefreut hat sich die Vereinsvorsitzende über die tolle Spendenbereitschaft der Mitglieder der Volkssolidarität. Sie haben für das Projekt bereits 540 Euro locker gemacht und damit das Konto weiter aufgefüllt. Bislang, so Regine Michel, sind 4.140 Euro an Spenden eingegangen.
Viele Spenden sind bisher eingegangen
Der Ortschaftsrat Weißandt-Gölzau spendete bisher 600 Euro. Jeweils 1 000 Euro kamen von der Firma Pergande Croup und Firmenchef Wilfried Pergande persönlich. Weitere 1.000 Euro habe der Verein von der Lotteriegesellschaft der Ostdeutschen Sparkassen mbH erhalten.
„Das ist ein guter Anfang. Wir sind voller Zuversicht, dass wir die finanzielle Hürde nehmen werden“, sagte Regine Michel. Die Gesamtkosten für das Projekt belaufen sich nach ihren Angaben auf rund 23.000 Euro.
Wo soll die Erinnerungstafel angebracht werden?
Wo genau sollte die Erinnerungstafel aufgestellt werden? Die Senioren, so Regine Michel, sprachen sich für eine exponierte Stelle im Hof der Stadtverwaltung Südliches Anhalt aus.
„Ortsbürgermeisterin Erika Scheller hat darüber bereits mit dem Bauamtsleiter gesprochen. Es sieht gut aus“, teilte Regine Michel mit.
Jubiläum der Industriealisierung: Auch ein Bildband ist geplant
Dem Jubiläum „90 Jahre Industrieansiedlung in Weißandt-Gölzau“ ist auch ein Bildband gewidmet, der derzeit im Entstehen ist. „Das Buch wird etwa 400 Seiten umfassen und durchgängig im Format A4 mit teils ganzseitigen Fotos und Illustrationen ausgestattet sein“, nannte Marcus Michel einige Details.
Er ist der Sohn der Vereinsvorsitzenden und arbeitet an dem Bildband mit. Der Leser werde eine lebendige Zeitreise durch die Geschichte des Industriestandortes mit Hilfe zahlreicher Originalberichte aus der Presse erleben können, kündigte er an.
Originaldokumente zeigen die Industriegeschichte von Weißandt-Gölzau auf
Spannende und bisher unveröffentlichte Originaldokumente betten zudem die Industriegeschichte von Weißandt-Gölzau in den welthistorischen Kontext ein.
„Besonders freue ich mich, dass es uns dabei gelungen ist, freigegebenes Aktenmaterial des amerikanischen Geheimdienstes CIA über die Brennstoffproduktion des Gölzauer Schwelwerks in der Nachkriegszeit zu recherchieren, dem einige namentlich genannte Mitarbeiter eine hohe Bedeutung zumessen“, informierte Marcus Michel.
Jubiläumsfeier soll am 15. September stattfinden
Die Interessengemeinschaft zur Vorbereitung des Jubiläums, die aus Vertretern des Ortschaftsrates und des Vereins Kulturregion besteht, plant, am 15. September die Jubiläumsfeier zu veranstalten.
Wenn alles klappt, ist auch Ministerpräsident Reiner Haseloff dabei. Er habe sich den Termin vorgemerkt, als er Ende November 2017 in Köthen war, teilte Regine Michel mit.
Spenden für das Jubiläum können auf das Konto des Vereins Kulturregion, IBAN DE82 8005 3722 0300 0102 73, Verwendungszweck Erinnerungstafel Grube Kurt, überwiesen werden.
(mz)