400. Gründungstag der Fruchtbringenden Gesellschaft 400. Gründungstag der Fruchtbringenden Gesellschaft: Erneut Sondermarke mit Köthener Motiv

Köthen - Was würden Sie vorschlagen? Das Ludwigs-Denkmal auf dem Schlossplatz? Ein Wappen? Einen Stapel Bücher, so schlappe 400 Jahre alt?
Was auch immer: Es müsste im Zusammenhang mit der 1617 gegründeten Fruchtbringenden Gesellschaft stehen, die im Köthener Schloss bis 1650 ihren Sitz und in Ludwig von Anhalt-Köthen ihr Haupt hatte. Wenn man im Jahr 2017 der 400. Wiederkehr der Gründung dieser ersten deutschen Sprachgesellschaft gedenkt, dann würdigt der Bund dies mit einer Sonderbriefmarke. Für Köthen ist das binnen kurzer Frist bereits das zweite Sonderpostwertzeichen - erst in diesem Jahr hatte das Bundesfinanzministerium als Emissionsbehörde eine Briefmarke zum 900. Geburtstag der Stadt herausgebracht.
Dabei hatte es anfangs gar nicht danach ausgesehen, als würde der beim Finanzministerium angegliederte Programmbeirat sich dafür entscheiden, das Fruchtbringer-Jubiläum mit einer Sondermarke zu würdigen. „Der Vorschlag, der von der Neuen Fruchtbringenden Gesellschaft gekommen war, war erst im B-Teil gelandet“, sagt Ulrich Petzold, CDU-Bundestagsabgeordneter aus Wittenberg und Mitglied des Programmbeirates. Der Grund dafür, dass der Vorschlag in der „Warteschleife“ gelandet war, lag in der anfangs falschen Einschätzung der Bedeutung der Gesellschaft. „Manch einer im Beirat hatte gemeint, die Fruchtbringende Gesellschaft sei nur unter regionalen Gesichtspunkten wichtig. Das konnte ich aber schnell aufklären, so dass es letztlich eine Mehrheit für den Vorschlag gab.“ Mit der Fruchtbringenden Gesellschaft würdige man auch die Kraft der deutschen Sprache als wesentliches Bindeglied der Gesellschaft, ein Fakt, der in heutiger Zeit mehr denn je von Bedeutung ist.
Werner Sobetzko ist treibende Kraft
Es seien viele gewesen, die sich für den Vorschlag der Neuen Fruchtbringenden Gesellschaft eingesetzt hätten, vergisst Petzold nicht zu erwähnen: „Viele Leute aus Köthen, Wissenschaftler, Professoren, der Landrat.“ Treibende Kraft hinter dem Vorschlag sei Werner Sobetzko gewesen, der im Beirat der Neuen Fruchtbringenden Gesellschaft mitarbeitet. „Er hat sich in besonderer Weise dafür eingebracht, dass Köthen diese Sondermarke erhält“, stellt Petzold fest. Nachdem die Festlegung über die zu würdigenden Ereignisse, Persönlichkeiten, Landschaften und Bauwerke getroffen wurde, muss ein Motiv gefunden werden. Das Bundesfinanzministerium bedient sich dabei einer ganzen Reihe von Künstlern, die ihrerseits Motivvorschläge unterbreiten.
Diese Vorschläge kommen dann vor den Kunstbeirat des Ministeriums, wo die letztendliche Entscheidung darüber fallen wird, was auf den Marken zu sehen sein soll. Auch auf dem Wertzeichen zur Fruchtbringenden Gesellschaft - mal sehen, ob die MZ mit ihren Ideen nahe dran sein wird. Festgelegt werden muss auch noch der Markenwert. Geht es nach Petzold, wird er „gebräuchlich“ sein - damit die Fruchtbringer- Marke gut und oft geklebt wird... (mz)
