3D-Bilder aus dem Bauch 3D-Bilder aus dem Bauch: Neue Hebammenpraxis "Hummelnest" in Aken mit innovativem Bauchzwerg-Kino

Aken - Claudia Leis schwirrt ungeduldig auf dem Bürgersteig von links nach rechts, sagt den Männern, was sie tun sollen und macht den Weg frei. Das kostspielige Herzstück ihrer Selbstständigkeit ist geliefert - eine edel aussehenden Liege. Es sind aufregende Tage bis zur Eröffnung. Claudia Leis, Hebamme, richtet sich in Aken ihr „Hummelnest“ ein.
Eine Hebammenpraxis, kombiniert mit einem innovativen Bauchzwerg-Kino. „Das gibt es hier noch nicht“, weiß die 48-Jährige. Vom 1. Juni an können Schwangere hier in der Praxis 3D-Bilder ihres Babys ansehen. Nicht nur die Bilder hätten Kinoqualität, heißt es, auch das Umfeld. Die Familie sitzt praktisch in einem Kino, in Kinosesseln und guckt auf eine Kinoleinwand, wohin die Bilder aus dem Bauch der werdenden Mutter projiziert werden.
Das „Hummelnest“ im früheren Laden von Fernseh-Hummel in Aken, hat seinen Namen nicht von ungefähr: „Unsere Familie heißt Hummel“, erklärt Sandra Krause, 23, ebenfalls Hebamme von Beruf und die Tochter von Claudia Leis. Die beiden Frauen teilen sich künftig Praxis und Kino. Und werden weiterhin Teilzeit in der Helios Klinik in Köthen arbeiten und dort Kindern auf die Welt helfen.
Zwei Frauen teilen sich die Hebammenpraxis „Hummelnest“ in Aken
Das Geschäftsmodell ist zumindest für Claudia Leis nicht neu. Sie hatte bisher in Calbe eine Praxis, zieht nun beruflich nach Aken um. Die Tochter, die 2017 ihre Ausbildung beendet hatte, steigt mit ein. Dass sie sich ins Gehege kommen werden, glauben sie kaum. „Jede von uns betreut ihre eigenen Schwangeren und nutzt die Räume nach Abstimmung - für Kurse, Untersuchungen oder eben das Bauchzwerg-Kino“, erklärt Claudia Leis.
Sie ist zuversichtlich, dass ihre Hebammenpraxis in Aken Zuspruch finden wird. In den nächsten Monaten sei man schon gut gebucht, erzählt die 48-Jährige; der Bedarf sei groß. Für das Bauchzwerg-Kino, glaubt sie, könnte es etwas mehr Anlaufzeit brauchen; „weil die Vorstellungskraft fehlt, was wir dort zeigen können“. Aber wenn sie es dann sehen würden, stelle sich der Aha-Effekt ein, glaubt Claudia Leis.
Der Kinobesuch in Aken ist nur ein einziges Mal in der Schwangerschaft möglich
„Die Ärzte“, weiß sie, „haben oft gar nicht die Zeit, die Kinder im Bauch der Mutter zu suchen und dann optimal darzustellen.“ Das soll hier anders sein. „Das hört sich so an, als würden wir stundenlang den Bauch der Schwangeren beschallen, aber so ist das nicht“, betont die Hebamme Claudia Leis. Man setze „sanften Ultraschall mit extrem kurzen Schallzeiten“ ein. Was sie im Bauchzwerg-Kino Aken anbieten wollen, sei „kein diagnostischer Ultraschall“. Und: Der Kinobesuch sei nur ein einziges Mal in der Schwangerschaft möglich. „Es soll ja etwas Einmaliges bleiben“, begründet Sandra Krause dies.
Mutter und Tochter erzählen, dass sie sich lange mit dem Thema beschäftigt - und sich dann für das Konzept entschieden hätten. Im Übrigen ein Franchise-Modell, das heißt, es gibt auch anderswo Bauchzwerg-Kinos wie künftig in Aken. Für die Region, wissen die beiden Frauen, sei es komplett neu.
Was sie zuversichtlich sein lässt, dass die Frauen auch weitere Wege auf sich nehmen, um Kinobilder von ihrem Schützling machen und Familie und Freunde daran teilhaben zu lassen. Bis zu zehn Personen können in den bequemen Sesseln Platz nehmen. „Es ist kein Muss, aber ein Angebot“, sagt Sandra Krause. (mz)
45 Minuten im Bauchzwerg-Kino kosten 89 Euro. Termine können telefonisch unter der Nummer 0178/63 69 852 über Sandra Krause vereinbart werden.