Hochschul-Geburtstag: 25 Jahre Hochschule Anhalt: Lebensmitteltechnologen backen eine riesige Torte

Köthen - 40 Kilo Buttercreme, 20 Kilo Mehl und Zucker, zehn Kilo Marmelade, fünf Kilo Fondant. Zutaten für eine Geburtstagstorte. Eine verdammt große Geburtstagstorte.

So viel steht fest. Was auch kein Wunder ist. Das „Geburtstagskind“ hat schließlich viele Gäste eingeladen.

Geburtstag hat in diesem Fall die Hochschule Anhalt. Sie feiert diesen Donnerstag ihr 25-jähriges Bestehen. Und hat ihre hauseigenen „Bäcker“ damit beauftragt, sich um die Torte zu kümmern.

Die Lebensmitteltechnologen nämlich. Sie haben schon so einige Torten gebacken. Für ihren Chef, Professor Thomas Kleinschmidt, zum Beispiel. Oder für den einstigen Hochschulpräsidenten Professor Dieter Orzessek.

Das waren auch schon große Torten. Ihr jetziger „Auftrag“ nahm aber noch mal eine ganz andere Dimension an. 125 mal 80 Zentimeter ist die Torte dieses Mal groß. Größer ging nicht. Dann hätte die Kalorienbombe nicht durch die Tür gepasst.

„Die Idee entstand bei einer Busfahrt“, erzählt Isa Heide. Im Frühjahr, als die Lebensmitteltechnologen bei einer Messe waren. Viele Monate sind seitdem vergangen. Monate, in denen die Torte gedanklich immer größer wurde. 80 mal 60. 80 mal 80. Und jetzt eben 125 mal 80.

Daran gebacken hat nicht etwa der ganze Studiengang. Die Bäckerinnen standen zu dritt in der „Backstube“ in Halle 63 auf dem Campus. Es waren Beatrix Parthey und Claudia Bartkowiak - beides Mitarbeiterinnen des Fachbereichs sieben, zu dem auch die Lebensmitteltechnologen gehören.

Und dann noch Isa Heide. Sie studiert Lebensmitteltechnologie im dritten Master-Semester, hat vorher eine Ausbildung zur Köchin und ihren Küchenmeister gemacht.

Gebacken wurde über mehrere Tage. Die nötigen Gerätschaften stehen in Halle 63. Im Reich der Lebensmitteltechnologen. Denn die stellen nicht nur Käse, Nudeln und Wurst her, sondern backen auch.

Am ersten Tag wurden die Böden gemacht. 30 mindestens. Für die Geburtstagstorte waren schließlich mehrere Schichten und pro Schicht immer mehrere Böden nötig.

Denn ein 125 mal 80 Zentimeter großer Boden hätte nicht in den Ofen gepasst. Mit etwa sieben Böden wurde die übergroße Backform ausgelegt. Die haben übrigens die Maschinenbauer der Hochschule Anhalt gebaut.

Nicht unerwähnt lassen wollen die Bäckerinnen auch Klaus Thiemann, die gute Seele von Halle 63. Auch er hat ihnen geholfen.

Eine nicht ganz unwichtige Frage wird die Frauen bis zum Schluss beschäftigen: Wie kommt die Torte unversehrt bis zum Grünen Gebäude? Sie soll dort schließlich angeschnitten werden.

Ein paar hundert Meter ist das Ziel von Halle 63 entfernt. Die Torte tragen? Unmöglich. Sie wiegt schließlich rund 80 Kilogramm. Die Torte muss gefahren werden. Der Weg dorthin ist aber nicht ganz holperfrei.

Die Bäckerinnen hoffen, dass die Kalorienbombe die Fahrt übersteht. Ein „ganz großes Abenteuer“ nennt Isa Heide das Projekt. Ob die Torte unbeschadet ankommt, zeigt sich am Donnerstag um 18 Uhr. Da soll sie angeschnitten werden. (mz)