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  7. Jahresbilanz der Feuerwehr Zahna: Zahnaer Wehr hofft aufs Fördergeld für neue Garage

Jahresbilanz der Feuerwehr Zahna Zahnaer Wehr hofft aufs Fördergeld für neue Garage

Mit 44 Alarmierungen haben die Einsatzkräfte der freiwilligen Zahnaer Feuerwehr ein anstrengendes Jahr erlebt. Was auf der Jahresversammlung noch eingeschätzt wird.

Von Klaus Adam 12.12.2023, 17:43
Gruppenfoto aller Belobigten und Beförderten der Freiwilligen Feuerwehr Zahna
Gruppenfoto aller Belobigten und Beförderten der Freiwilligen Feuerwehr Zahna Fotos: Klaus Adam

Zahna-Elster/MZ. - Insgesamt 44-mal wurden die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Zahna im zurückliegenden Jahr alarmiert. Dabei nehmen die technischen Hilfeleistungen rund drei Viertel des Einsatzaufkommens ein. Dieses Fazit zieht Zahnas Wehrleiter Matthias Schneider am Freitagabend in der Jahreshauptversammlung der Lösch- und Hilfetruppe. Unmittelbar am Vortag kam der zunächst letzte Einsatz dazu: In Bahnhofsnähe hatte eine illegal betriebene Feuerstelle so viel Rauch freigesetzt, dass ein Bahnreisender die Feuerwehr alarmierte (die MZ berichtete). Ein Löscheinsatz war da nicht notwendig.

Große Verantwortung

Bei den Brandeinsätzen ragen in der Häufigkeit die Schornstein-/Kaminbrände heraus. Dreimal wurden die Kameraden in diesem Jahr dazu gerufen. Hinzu kommen je zwei Einsätze wegen Alarmierungen durch Rauchmelder und brennendes Ödland. Auch zwei Fehlalarmierungen wurden registriert. Und die Einsatzkräfte wurden zu je einem Wohnungsbrand nach Blitzeinschlag, einem Garagenbrand, einem gefährlichen Lagerfeuer und dem geschilderten Einsatz vom Vortag gerufen. Auch eine Alarmübung wurde absolviert.

Bei den technischen Hilfeleistungen stechen die neun Einsätze zum Beseitigen von Ölspuren und ausgelaufenen Flüssigkeiten hervor. Achtmal beseitigten die Zahnaer Einsatzkräfte nach Stürmen umgefallene Bäume. Zu je vier Verkehrsunfällen und Türöffnungen wurden sie unter anderem gerufen.

Matthias Schneider beginnt sein Resümee zum vergangenen Jahr mit einer sehr emotionalen und bildhaften Beschreibung der Gedanken eines ehrenamtlichen Wehrmitgliedes. Aufgeschrieben hatte sie ein Kamerad aus Düsseldorf. Aber der Wehrleiter hatte sie wohl deshalb ausgewählt, weil sich jeder im Raum in diesen Schilderungen wiederfinden konnte.

Der Kamerad beschreibt die Anspannung, die sich ergibt, wenn der Pieper ertönt, er seine Familie zum Einsatz verlässt ohne zu wissen, ob und wie er zurückkehrt. „Ist es nur eine Ölspur oder ein furchtbarer Verkehrsunfall, nur angebranntes Essen oder ein Hausbrand in voller Ausdehnung, geht es nur um Sachwerte oder stehen Menschenleben auf dem Spiel?“, zitiert der Wehrleiter seinen Kameraden, der dies aufgeschrieben hat. „Doch trotz Nervosität und Anspannung muss man versuchen, ruhig und vernünftig zu bleiben. Es sind schon viele Feuerwehrleute auf dem Weg zur Wache verunglückt. Auch tödlich!“, schildert er weiter.

Mit der Alters- und Ehrenabteilung (10 Mitglieder), der Jugendwehr (13) und der Kinderwehr (12) zählt die Freiwillige Feuerwehr Zahna insgesamt „stolze 72 Mitglieder“, wie Matthias Schneider anmerkt. Denn 37 aktive Einsatzkräfte stehen im entsprechenden Fall zur Verfügung, davon sind 15 als Atemschutzgeräteträger einsetzbar. Sein Stellvertreter Michael Wolf verkündet, dass im Schnitt tagsüber 14 Einsatzkräfte, davon sechs Atemschutzgeräteträger, zur Verfügung stehen. An Wochenenden sind es auch mehr. Er und Wehrleiter Matthias Schneider danken allen für die große Einsatzbereitschaft und Kameradschaft.

Dem schloss sich Zahna-Elsters Bürgermeister Peter Müller (Freie Wähler) an. „Es war wieder ein einsatzreiches Jahr mit vielen Facetten“, meinte er. Er würdigte die hohe Zahl der aktiven Einsatzkräfte. Und beeindruckt zeigte er sich auch von der Jugend- und Nachwuchsarbeit der Wehr. Felix Liermann hatte für die Jugendwehr den entsprechenden Bericht gehalten, Lea-Jasmin Schneider für die Kinderwehr. Peter Müller bestätigte, was vorher schon Matthias Schneider ansprach: Für das wohl größte Zukunftsprojekt der Wehr, die neue Unterstellhalle mit angeschlossener Rettungswache, seien die Förderanträge auf den Weg gebracht. „Wir hoffen, dass wir 2026/27 in die Förderung reinkommen. Mir wäre es lieber, gestern als übermorgen.“

Die Zahnaear Feuerwehrmitglieder kamen im Gerätehaus zusammen.
Die Zahnaear Feuerwehrmitglieder kamen im Gerätehaus zusammen.
Foto: Klaus Adam

Allerdings steigen während dieses Verfahrens die Baupreise unaufhaltsam, hatte der Wehrleiter angemerkt: „Wir sind momentan bei 4,6 Millionen Euro. Und da lassen wir das Sozialgebäude schon stehen. Sonst würde es noch unermesslich teurer.“

Geplante Investitionen

Peter Müller ging auf die Investitionen für die Wehren der Stadt im kommenden Jahr ein. „Ein großer Posten werden neue Fahrzeuge sein.“ Für das für Bülzig seien die Vorbereitungen im Gange, langfristig geplant seien Fahrzeuge für Mühlanger und Elster.

Übrigens: Am 19. Januar steht die Neuwahl des Wehrleiters an. Matthias Schneider stellt sich erneut. Weitere Bewerbungen sind bis 5. Januar möglich.