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Würdige Jahrhundertparty

Von Andreas Richter 22.08.2006, 15:36

Mark Zwuschen/MZ. - Die 500-Jahr-Feier von Mark Zwuschen (die MZ berichtete) könnte ganz einfach in einer Art Telegramm zusammengefasst werden: traumhaftes Wetter - große Besucherresonanz - super Stimmung. Es war eine würdige Jahrhundertparty, die alle miterleben konnten.

Was wiederum die Organisatoren freuen dürfte. Viele fleißige Hände vor und hinter den Kulissen hatten das Ereignis seit Wochen vorbereitet. Elke Naujokat, Stadtteilbeiratsvorsitzende in Mark Zwuschen, zollte allen Mitstreitern Anerkennung. "Es läuft doch wunderbar, es macht allen Spaß, und es haben viele Einwohner das alles mit Liebe auf die Beine gestellt." Was beweise, dass man auch ohne teuer eingekaufte Programme Ansehenswertes präsentieren kann.

Nachdem am Freitagabend der Gedenkstein eingeweiht worden war, und man sich anschließend im Festzelt über die Geschichte des Ortes informiert hatte, trafen sich die Besucher am Sonnabendnachmittag erneut im Gemeindepark. Bei herrlichstem Sommerwetter verströmte das Gelände am ehemaligen Gutshaus ein besonderes Flair, die Festgäste fühlten sich offensichtlich wohl.

Damit sie aber nicht nur den wunderbar köstlichen Kuchen, den Frauen des Ortes gebacken hatten, genießen konnten, war einiges vorbreitet worden. Ab 15.30 Uhr zogen verschiedene Auftritte die Aufmerksamkeit auf sich. Als erstes überraschten im wahrsten Sinne des Wortes die Damen des Frauenchores. Die singende Truppe präsentierte sich diesmal gesanglich stark und harmonisch, hatte auf eine bekannte Volksweise einen witzigen Text zum 500. gedichtet und zeigte, dass man Spaß bei der Sache hatte. Mehr als Spaß hatten auch die "Zwuschener Weiber". In modisch "hochaktuelle" Kittelschürzen gekleidet, schienen die Damen ihren Hausputz für den Auftritt zum Fest unterbrochen zu haben. Mit Staubwedeln bewaffnet, "erotisierten" sie die Massen durch ihren Tanz. Später traten sie noch einmal auf. Eine der Frauen outete sich als Fan von Andrea Berg und sang live einen ihrer Songs.

In puncto Gesang mischte gleichfalls Charly mit. Karl-Heinz Ullrich, so sein bürgerlicher Name, zeigte sein närrisches Talent. Der beim Abtsdorfer Karnevalsverein mitmischende Allrounder bot in Mark Zwuschen eine Arzt- und eine Wild-West-Nummer dar. Mit dem Wilden Westen hatten es auch die Line-Dancer aus Kloster Zinna. Deren Leiter erlernte seine ersten Schritte in einem Kurs in Mark Zwuschen, weswegen er mit seiner Truppe der Einladung gern folgte. Der Auftritt begeisterte, ohne Zugaben kam die Gäste aus dem Brandenburgischen nicht weg.

Egon Ferch tauchte im Laufe des Nachmittages zweimal als Gemeindebote auf, um noch einmal ein wenig aus der Geschichte des Ortes zu plaudern. Doch nicht allein das Programm im Zelt sorgte für Unterhaltung. So konnte man neben anderem sein Glück beim Luftgewehrschießen oder Kegeln versuchen, das Graboer Trabi-Team war mit seinen schönsten Fahrzeugen erschienen. Die Kinder amüsierten sich entweder am Bastelstand oder bei den gemütlichen Rundfahrten mit der Feuerwehr.

Womit beschäftigen sich die Mark Zwuschener in ihrer Freizeit? Zumindest von einigen ließ sich diese Frage beantworten. In einer Sonderausstellung in der Heimatstube wurden kleine Feuerwehrautos und etliches Handwerkliches präsentiert. Vor allem Gehäkeltes wie Decken und Läufer oder handgearbeitete Teddybären waren zu entdecken.

Lust auf Entdeckungen hatte auch eine Reihe von Besuchern. Einige ehemalige Mark Zwuschener waren der extra verschickten Einladung zu dem Fest gern gefolgt. Bis nach Hannover verschlug es manchen früheren Einwohner.