Volkssolidarität in Schweinitz Volkssolidarität in Schweinitz: Senioren retten sich in den Weinkeller

Schweinitz/MZ - Sie hatten es sich so schön vorgestellt, die Senioren der Ortsgruppe Schweinitz der Volkssolidarität. Wieder einmal wollten sie sich in Elstermanns Park treffen und gemütliche Stunden verleben. Doch es kam anders. Regenfälle ließen die Vorsitzende Hanne König zweifeln, ja fast verzweifeln. Was sollte aus der Veranstaltung werden? Doch ihre Mitstreiter ließen sie nicht allein. „Ich würde sowieso die ganze Arbeit nicht alleine schaffen. Gut, dass sie sich auf viele Schultern verteilt und ich mich auf die Schweinitzer verlassen kann.“ Die Idee, das Ganze in den Weinkeller zu verlegen, wurde geboren und dank vielfältiger Unterstützung, insbesondere des Heimatfestvereins, der das Sagen über den Weinkeller hat, auch umgesetzt. Die Damen und Herren im fortgeschrittenen Alter nahmen dieses Entgegenkommen dankend an und sie labten sich, nachdem Hanne König einige organisatorische Dinge kundgetan hatte, zunächst erst einmal an Kaffee und Kuchen.
Geschützt vor etwaigen Unbilden der Natur vermissten sie aber dennoch das schöne Grün des Parks. Da hatten die 16 Kinder des Kindergartens „Birkengrund“, die mit Erzieherin Karin Nikoleizig und Leiterin Annelore Vogt ein Ständchen brachten, genau das Richtige ausgewählt: Ein Programm kunterbunter Lieder und Tänze, die in den Senioren Erinnerungen an ihre eigenen Kindertage erwachen ließen. „Brüderchen, komm’ tanz mit mir“ oder aber eben das Lied mit der Zeile „Grün, ja grün sind alle meine Kleider“. Unbestritten der Höhepunkt der kleinen Aufführung aber war ein Reigen, zu dem die Kinder sich Partner aus dem Publikum holten. So auch Hildegard Knape, der man die Freude, Teil dieses Reigens zu sein, ansah. „Es hat oben etwas gedreht, aber sonst war alles prima“, berichtete die 90-Jährige stolz. Hildegard Knape ist mit fast 91 noch recht fit. „Auch im Kopf“, betont sie und erzählt, dass sie viel liest und sich für das interessiert, was in der Welt passiert. Vor allem natürlich in Jessen und Schweinitz. „Ich hätte nie gedacht, dass ich mal so alt werde und ich bin dankbar, dass es mir gut geht und ich so einen schönen Tag verleben kann.“
Der war noch nicht zu Ende. Die Sportgruppe hatte ebenso einige Tänze eingeübt und auch diese sportlichen Damen holten sich Mittänzer aus dem Publikum, die anschließend ganz schön außer Atem waren. Da mussten sich manche noch ein wenig verschnaufen, bevor sie in die Lieder einstimmen konnten, die gesungen wurden. So, wie könnte es an diesem Ort anders sein, ein Loblied auf den Rebensaft. Altmeister Loriot hätte an dieser Veranstaltung sicher seine Freude gehabt, zumal einer seiner Sketche, „Ein Plattfuß kommt selten allein“, zur Aufführung kam. Selbstverständlich war der etwas faule ältere Herr, gemimt von Rosi Meinhardt, der vom Arzt (Hanne König) eine Krankschreibung für sämtliche Hausarbeiten forderte, ein reines Fantasieprodukt.