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Verkehr in Jessen Verkehr in Jessen: Mit Stau ist zu rechnen

Von Frank Grommisch 10.10.2013, 19:51
Am Bahnübergang in Jessen ist mit Stau zu rechnen.
Am Bahnübergang in Jessen ist mit Stau zu rechnen. Grommisch Lizenz

Jessen/MZ - Auf längere Staus, aber auch auf das Fehlverhalten von einigen Kraftfahrern am Bahnübergang in der Jessener Rosa-Luxemburg-Straße (B 187) wurde am Donnerstag reagiert. Die Beschilderung an der Straße-Schiene-Kreuzung ist seit Donnerstagnachmittag ergänzt. Darüber informierte Corina Deyring, Abteilungsleiterin Verkehrsrecht in der Kreisverwaltung Wittenberg. Auslöser war, dass es immer wieder dazu kam, dass Kraftfahrer auf den Schienen stehen blieben, da sich die Fahrzeuge vor der wenige hundert Meter entfernten Baustelle auf der B 187 stauten. „Ich will mir gar nicht ausmalen, was da auf dem Bahnübergang passieren könnte.“ Um solch ein Szenario möglichst auszuschließen, trafen sich am Donnerstag Vertreter von Polizei, Stadtverwaltung, Bahn, Bauunternehmen und Kreisverwaltung, um über geeignete Gegenmaßnahmen zu beraten.

Pkw auf Schienen stehen geblieben

Zuallererst wurde allerdings auf die Verantwortung der Verkehrsteilnehmer selbst hingewiesen, sich entsprechend der Straßenverkehrsordnung zu verhalten. Und darin heißt es im Paragrafen 19: „Kann der Bahnübergang wegen des Straßenverkehrs nicht zügig und ohne Aufenthalt überquert werden, ist vor dem Andreaskreuz zu warten.“ Sogar während des Vor-Ort-Termins, so berichtete Corina Deyring, seien zwei Pkw auf den Schienen stehen geblieben, weil der Rückstau von der Baustelle so weit reichte. Als die Fahrer auf ihr Verhalten angesprochen wurden, hätten sie erklärt, sie dachten, noch über die Gleise zu kommen.

Als Gegenmaßnahme wurde festgelegt, dass der Baubetrieb, der neben anderem an Regenentwässerung, Gerinne und Fußweg arbeitet (mehr dazu unter „Am Rand entlang“), in der an Verkehr starken Zeit von 15 bis 18 Uhr die Baustellenampeln per Hand steuert, um besser auf den Verkehrsfluss reagieren zu können. Außerdem sind jetzt am Bahnübergang zusätzliche Schilder postiert, die vor möglichen Staus warnen und die Kraftfahrer auffordern, bei hohem Verkehrsaufkommen und langer Schlange unbedingt vor den Schienen zu halten.

Die Überfahrt des Bahnübergangs ist seit dessen Umbau im August ein Ärgernis. Die Asphaltabschnitte zwischen den Gleisen sind Wellenbahnen ähnlich. Tiefer gelegte Fahrzeuge setzen nicht selten auf. Jessens Bürgermeister Dietmar Brettschneider (CDU) beschwerte sich darüber bei dem Baulastträger der B 187, der Landesstraßenbaubehörde, und musste erfahren, dass sie nicht zuständig ist, sondern die Bahn. Sie hat angekündigt, in den Herbstferien, ab 21. Oktober, die Überfahrt in Ordnung zu bringen. Das geschieht mit halbseitiger Sperrung und erneut zusätzlichen Belastungen für die Fahrzeugführer auf der B 187.

Aber auch die Nutzer des seit Mittwoch wieder freigegebenen Schlosswegs sind zu besonderer Vorsicht aufgefordert. Denn sie müssen darauf achten, welche Fahrtrichtung auf der B 187 gerade freigegeben ist und sich entsprechend einordnen. Die Baustellenampel (aus Richtung Schweinitz) bekam am Nachmittag einen anderen Standplatz, so dass sich die Situation für die Verkehrsteilnehmer leichter erschließt.

Das Problem der zuweilen langen Fahrzeugschlangen auf der Bundesstraße in Jessen wird nach Meinung von Brettschneider trotz der getroffenen Gegenmaßnahmen bleiben. Bahnübergang, Baustellenampel, Fußgängerampel auf wenigen hundert Meter, da seien Staus nicht zu verhindern. Eine Alternativstrecke für den Fernverkehr könne nicht angeboten werden. Der Fahrzeugstrom zeige zudem, „welch immensen Verkehr wir in der Stadt haben“, obwohl das von Fachbehörden bestritten werde, wie er noch anmerkte. Und das zeige auch, wie notwendig der Ausbau der B 187 sei.