1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Jessen
  6. >
  7. Unternehmen in Prettin: Unternehmen in Prettin: Schrott-Mann wacht über Firmengelände

Unternehmen in Prettin Unternehmen in Prettin: Schrott-Mann wacht über Firmengelände

Von Klaus Adam 01.09.2014, 18:38
Diese „Filmfigur“ ist der Hingucker auf dem künftigen Betriebsareal von Matthias Schneider in Prettin.
Diese „Filmfigur“ ist der Hingucker auf dem künftigen Betriebsareal von Matthias Schneider in Prettin. Christel Lizenz

Prettin - Er hat Motorradketten als Haare, eine Unheil verkündende Mine, „scharfe“ Waffen an und in den Händen, selbst das „Sixpack“ in Bauchhöhe, das im Original beinahe das einzige Menschliche am Antlitz des Wesens ist, ist hier aus Blech geformt. Aus Schrott, um genau zu sein. Seit kurzem „wacht“ dieser Predator aus dem gleichnamigen Hollywoodstreifen über das neue Betriebsgelände von Matthias Schneider. Noch hat er nicht viel zu bewachen, der Metallbaumeister will mit seinem Unternehmen erst hierher ziehen - ins Objekt des früheren Betonwerkes nämlich. Das liegt gleich neben dem Touristenzentrum und steht seit dem Ende des Betonwerkes vor vielen Jahren leer.

Umzug steht an

„Das Gelände haben wir gekauft“, erfährt die MZ. „Zwar haben wir an unserem jetzigen Sitz im früheren Stanz- und Emaillierwerk nicht wesentlich weniger Platz“, erklärt Matthias Schneider. „Aber andere Bedingungen sind am neuen Standort besser. Zum Beispiel eine schon vorhandene Kranbahn, die zwölf Tonnen heben kann.“ Noch in diesem Jahr will der Prettiner den Umzug von einem Objekt zum andern innerhalb des Elbeortes bewältigt haben. Als erstes wird das Büro umgeräumt, dabei ist er gerade sukzessive. Alles andere findet sich dann.

Aus der Ferne mitgebracht

Doch was hat es mit dieser Metallfigur auf sich, von der man nicht auf Anhieb weiß, soll man sich nun gruseln oder eher feixen? Zumindest stammt sie erst mal nicht aus Schneiders eigener Werkstatt. Er hat sie sich aus Thailand mitgebracht, wo er im auslaufenden 2014er Winter hierzulande etwas Entspannung in der fernen Sonne suchte. Dort stand die 2,80 Meter große Figur vor einem Geschäft und heischte Schneiders Aufmerksamkeit. „Ich konnte im Vorbeifahren nicht gleich identifizieren, was das war“, schildert der Prettiner seine Intention. So besuchte er das Geschäft gezielt, „da habe ich erstmal gesehen, was man alles aus Schrott machen kann.

Da gab es alles: Drachenköpfe nur aus Unterlegscheiben geformt, Transformerfiguren - aber dieser Predator hat am gruseligsten ausgesehen“, so schwärmt er noch heute, da die Figur längst vor seinem künftigen Betriebssitz steht. Matthias Schneider kann sich nun durchaus vorstellen, mit eigener Kreativität an dieser Stelle fortzufahren. Anregungen hat er dort, wo er die Figur fand, genügend bekommen. „Aber du musst erstmal     auf die Idee kommen. Ich habe sowas vorher noch nie gesehen“, räumt der Metallbaumeister unumwunden ein.

Hingucker fürs Betriebsportal

Und so mag sich der Prettiner, der bis dato vor allem mit Metall, das schwimmt, zu tun hat, durchaus vorstellen, ähnliche Figuren zu fertigen. Bislang produziert der Fünf-Mann-Stahl-und-Metallbau-Betrieb Nassbaggertechnik, baut Pontons, schwimmende Arbeitsbühnen also, und führt auch Reparaturen aus. „Für die Filmindustrie etwa oder für Leute wie mich, die für ihren Betrieb einen Hingucker brauchen“, könnten solche und ähnliche Figuren herhalten, sinniert Schneider. Der Transport des 350 Kilogramm schweren „Filmmannes“ aus Thailand an die Elbe war weder kompliziert, noch übermäßig teuer. Allerdings dauerte er ein Vierteljahr. (mz)