Umweltschutz Darum sammeln kleine Judoka fleißig Müll in Jessen
Elf Judoka des Jessener Kampfsportvereins Sama Budo Kai schließen sich mit Trainern und Eltern der sechsten Müllsammelaktion von Viktoria Anspach an. Was sie gefunden haben und welcher Helfer unerlässlich ist.
Jessen/MZ. - Es war eindeutig mehr Müll zu finden als im Frühjahr. So lautet das Resümee der Gruppe fleißiger Müllsammler rund um die Initiatorin der Aktion, Viktoria Anspach. Insgesamt elf Säcke haben die jungen Kampfsportschüler des Sama Budo Kai e.V. und eine Handvoll erwachsener Begleiter in etwas mehr als einer Stunde eingesammelt.
Am Ende öffnet Anwohner Helmut Jakisch wie bereits bei der ersten Aktion des Jahres ein Abteil der Mülltonnen des Wohngebietes in Jessen Nord, damit die Säcke bis zum Abtransport sicher gelagert werden. „Ich finde es gut, dass diese Aktion gemacht wird“, so der Jessener, der es gleichzeitig bedauert, dass die Menschheit sich selbst vermüllt.
Matratze bleibt liegen
Isabell Volkmann erzählt, dass sie mit einem der selbstgebauten Müllpicker von Silvio Junge, dem Vater ihres Klassenkameraden Philipp, sehr viel besser als im Frühjahr zurechtgekommen sei. „Das war viel leichter als mit den Greifern“, stellt die Neunjährige die Vorzüge des Eigenbaus heraus, welche ihrer Ansicht nach robuster seien. Zu den skurrilsten Tagesfunden zählt sie ein Motorradspielzeug und eine Bettmatratze. Diese wurde von der Gruppe jedoch nicht weggeräumt. Zum Tragen war sie für die Kinder zu schwer und sie wirkte wie ein noch genutzter Schlafplatz. Philipp ergänzt die Fundliste um Bierflaschen und einen kaputten Stuhl. Der achtjährige Manuel Güring sagt, dass die Aktion okay war. Er habe vor allem Taschentücher, diverse Zettel, Zigaretten und ein Paar Kopfhörer entdeckt.
Die kleinen Judoka haben in dem Bereich rund um das Feierabendheim zu ihrer Überraschung mehr Müll als am Anfang des Jahres vorgefunden. Viktoria Anspach vermutet als Ursache, dass im Sommer die Leute sich mehr im Freien aufgehalten haben. Sie sagt, dass einmal mehr eine sehr hohe Anzahl an Hundekotbeuteln in den Büschen gefunden wurden.
Mehr Eimer gegen Kotbeutel
Sie plädiert für mehr Mülleimer, die dieser Art der Abfallbeseitigung vielleicht eindämmen würde. Einige der erwachsenen Teilnehmer wurden gefragt, ob diese Aktion Teil einer Strafe sei. Andere bekundeten zwar, dass sie die Aktion befürworten, eine Teilnahme lehnten sie jedoch strikt ab. Doch es gab auch sehr positive Reaktionen. Eine Einwohnerin des Heimes bedankte sich bei den Kindern und verteilte als Dankeschön bereitgestellte Süßigkeiten.
Isabell, die in Mönchenhöfe wohnt, könnte sich eine solche Aktion auch in ihrem Heimatort vorstellen, auch wenn sie den Eindruck hat, dass es dort sauberer sei. Philipp schließt sich diesem Gedanken an. „Es hat Spaß gemacht.“ Die Kinder sind sich einig, dass es mal eine interessante Abwechslung zu den Liegestützen sei, die sie normalerweise absolvieren. Am Ende freuen sie sich, nun in die Herbstferien zu starten. In einem sind sich alle Teilnehmer einig, beim nächsten Termin sind sie wieder dabei.