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Troy Aquas Tore bleiben endgültig zu

16.04.2010, 10:12

JESSEN/MZ/CAB. - Vor einigen Wochen lautete die Information noch optimistischer. Damals hieß es, der Kaufvertrag sei verhandelt und unterschriftsreif, es werde nur noch auf die Überweisung der vereinbarten Summe gewartet.

Nun sollen die technischen Ausrüstungen, für deren Sicherung monatlich erhebliche Summen angefallen seien, verkauft werden. Auch für den Grund und Boden in Jessen gebe es einen Interessenten, so der Insolvenzverwalter.

Troy Aqua habe zum Zeitpunkt der Insolvenz (Antrag beim Amtsgericht Dessau am 6. Oktober 2008) Verbindlichkeiten bei Banken in Höhe von rund 30 Millionen Euro gehabt, erklärte Dr. Volkhard Frenzel weiter. Außerdem seien Rechnungen von Lieferanten in Millionenhöhe offen gewesen. Die Geschäftsführung hatte die Produktion bereits eingestellt.

Der Insolvenzverwalter habe sich bemüht, für beide Betriebe (neben Jessen gibt es einen weiteren in Sittensen bei Hamburg) einen Käufer zu finden, hieß es. Diese Anstrengungen seien für das Unternehmen in der Elsterstadt gescheitert, lediglich für Sittensen gebe es noch Hoffnung.

Troy Aqua zählte nach eigenen Angaben zu den großen deutschen Produzenten und Lohnabfüllern von Mineralwasser, Fruchtschorlen und Limonaden, abgefüllt in Plasteflaschen und -behälter unterschiedlicher Größen. Abnehmer waren vor allem große Handelsketten. Ein Teil der Produktion wurde auch unter der Marke Troy Aqua selbst auf den Markt gebracht. Insbesondere in warmen Sommern wurden täglich unzählige Lastkraftwagen im Gewerbegebiet an der B 187 beladen.

Die Mitarbeiterzahl betrug vor der Insolvenz 129 in Jessen und 54 in Sittensen. Der jährliche Umsatz wurde mit etwa 30 Millionen Euro angegeben. Allerdings wurde die maximale Kapazität von 600 Millionen Abfüllungen pro Jahr wohl nie wirklich erreicht.