Treffen der Frauenselbsthilfe nach Krebs in Jessen Treffen der Frauenselbsthilfe nach Krebs in Jessen: Lesefreuden neu entdeckt

Jessen - Bücher sind Begleiter durch ziemlich alle Lebenslagen, oft genug auch unverzichtbare Helfer und Ratgeber.
Das Team der Jessener Bibliothek möchte zu einer Neuauflage des Literaturcafés einladen. „Wir hatten eine solche Veranstaltung schon einmal im Januar 2013 ins Leben gerufen, mit durchaus guter Resonanz“, erinnert Claudia Tanneberger. Gesucht werden dafür lesefreudige Bürger, die interessante Lektüre – vielleicht eines ihrer Lieblingsbücher – vorstellen möchten, gern auch mehrere. Dazu braucht es keinen umfassend ausgearbeiteten Vortrag. „Wir wollen uns im lockeren Rahmen über empfehlenswerte Bücher austauschen“, sagt die Bibliotheksleiterin und ergänzt: „Wenn es dafür Interesse gibt, werden wir einen Termin festlegen und das Literaturcafé in unseren Räumen vorbereiten". Kontakt zur Bibliothek über Telefon-Nummer 03537/21 40 76.
Das wissen die Mitglieder der Frauenselbsthilfe nach Krebs nur zu gut. Ihr jüngstes Gruppentreffen führt sie in die Mühlberger Straße zur Jessener Bibliothek, wo sie von Claudia Tanneberger und ihrem Team herzlich willkommen geheißen werden.
Kostenlos wie eh und je
Mehr als 31.000 Medien, davon etwa 20.000 Bücher, stehen den Lesern zur Verfügung, „immer noch kostenlos wie eh und je“, versichert Claudia Tanneberger. Zu diesen Beständen gehören auch die Medien der Zweigstellen in Schweinitz und Seyda. Bei einer Tour durch alle Räume wird den Besuchern das leicht nachvollziehbare Ordnungssystem erläutert: Medien können nach Themenkomplexen gesucht werden, Belletristik nach alphabethischer Ablage, bezogen auf die Autorennamen. Freilich sind Bücher, Audio-Medien oder Spiele aller Art auch im Computer erfasst, was ebenfalls das Auffinden erleichtert.
Vor allem Sachbücher zu alternativen Heilmethoden, Entspannungstherapien und zur gesunden Ernährung sind es, die beim Rundgang besondere Beachtung finden. „In diesem Genre ist die Auswahl wirklich umfangreich“, stellt Ursula Gorsitzki, die Leiterin der Selbsthilfegruppe, fest.
Bücher über Fernleihe bestellen
„Wenn Sie ein bestimmtes Buch suchen und bei uns nicht finden, können wir es auch aus bundesweiten Bibliotheksbeständen über Fernleihe bestellen. Das kostet dann 4,30 Euro Gebühr“, erläutert die Bibliotheks-Chefin. Elke Naujokat aus Mark Zwuschen – sie ist Landesvorsitzende der Frauenselbsthilfe nach Krebs – fragt nach, wie oft der Medienbestand erneuert wird. „Das geschieht eigentlich ständig. Wir bekommen glücklicherweise viele Medien – meist Bücher – von Bibliotheksnutzern und Bürgern geschenkt.“ Sobald der Haushalt der Stadt Jessen beschlossen ist, gebe es auch wieder die Möglichkeit, Neuerscheinungen zu kaufen. Der dafür zur Verfügung stehende Etat sei jedoch begrenzt. „Bei unseren Einkäufen richten wir uns hauptsächlich nach den Wünschen und Tipps unserer Leser“, sagt Claudia Tanneberger.
„Das Hörgerät im Azaleentopf“
Gisela Gasde aus Jessen, langjähriges Mitglied der Selbsthilfegruppe, empfiehlt während der Kaffeerunde aus ihrem Lesestoff etwas Humorvolles – nicht nur für die ältere Generation: „Das Hörgerät im Azaleentopf“ von Ilse Gräfin von Bredow. Die Erfolgsautorin verstarb im April 2014 im Alter von 91 Jahren und hat noch fast bis zuletzt literarisch gearbeitet. Ihr Erstlingsroman „Kartoffeln mit Stippe“ – Ende der 1970er Jahre erschienen – blieb so lange in den Bestseller-Listen, dass er es sogar bis ins Guinness-Buch der Rekorde schaffte. Dieses autobiografische Buch wurde 1990 verfilmt und erzählt die Geschichte einer alten Adelsfamilie in der Mark Brandenburg der 1920er Jahre. Das Buch steht Interessenten in der Jessener Bibliothek zur Verfügung.
Gisela Gasde empfiehlt auch ihr zuletzt gelesenes Werk: „Der grüne Baum des Lebens“. Die Autobiografie von Clara von Arnim handelt von den Lebensstationen einer märkischen Gutsfrau, angefangen von der Kaiser- bis in die Nachkriegszeit.
Gemütliches "Literatur-Café"
Gisela Blei aus Groß Naundorf lässt wissen: „Ich lese alles, was spannend ist, gern auch historische Bücher.“ „Die Wanderhure“ oder die Hebammen-Saga habe sie sogar mehrmals zur Hand genommen. „Jetzt lese ich gerade ,Das Schweigen der Miss Keene’ von Julie Klassen“, das sei ebenfalls höchst spannungsgeladen.
Die Kaffeerunde entwickelt sich mit derlei Gesprächen zu einem gemütlichen „Literatur-Café“, das Bibliotheks-Mitarbeiterin Kerstin Kratschke noch mit einer kurzweiligen Lesung bereichert. Sie stellt mit „Schmitz’ Katze“ ein Buch vor, das zu alledem die Lachmuskeln der Frauen strapaziert.