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Tag des Friedhofes  Tag des Friedhofes in Jessen : Nicht nur ein Ort der Trauer

14.09.2016, 15:27
Clara Griehl aus Axien (l.) und Viviane Hammermüller aus Würzburg gönnten sich nach ihrem Eröffnungskonzert auf dem Friedhof Jessen eine kleine Ruhepause und ließen dabei die über die Regenschirme eingespielten Klanginstallationen auf sich wirken.
Clara Griehl aus Axien (l.) und Viviane Hammermüller aus Würzburg gönnten sich nach ihrem Eröffnungskonzert auf dem Friedhof Jessen eine kleine Ruhepause und ließen dabei die über die Regenschirme eingespielten Klanginstallationen auf sich wirken. Sven Gückel

Jessen - Mit dem spätsommerlichen Wetter hatten die Organisatoren des Tages des Friedhofes einen starken Partner zur Seite. Schließlich lag es ganz im Sinne von Sabine Griehl und Nadine Rehain, den Friedhof in einem anderen Licht darzustellen. „Man darf Friedhöfe nicht nur als Orte der Trauer ansehen. Besonders bei uns im ländlichen Raum herrschen diese Gedanken vermehrt vor“, bedauerte Sabine Griehl, die sich in der Region einen Namen als Friedhofsgärtnerin erarbeitet hat.

In größeren Städten, da sind beide Frauen sich einig, gibt es eine andere Friedhofskultur. Hier hat sich die letzte Ruhestätte der Menschen zu Parks entwickelt, durch die man streift, in denen man wieder zu innerer Ruhe findet. Nach Ansicht von Griehl leidet besonders auf den Dörfern die Friedhofskultur am meisten. „Es gibt auf dem Land nur noch wenige Kommunikationsmöglichkeiten. Der Friedhof ist eine der letzten Bastionen. Aber selbst hier muss man mitunter schon Glück haben, will man eine Bank zum Verweilen finden“, berichtete sie.

Buchhändler und Floristen beim Informationstag

Durchschnittlich 100 Bestattungen finden jedes Jahr auf dem Friedhof Jessen statt, knapp ein Drittel davon wird inzwischen auf dem anonymem Gräberfeld durchgeführt. Welche Möglichkeiten des Abschiednehmens es insgesamt gibt und wie ein Grab gestaltet werden kann, um so auch die Persönlichkeit des Verstorbenen hervorzuheben, waren zwei von vielen Aspekten, die der Tag des Friedhofes vermittelte. Die Firma Rehain Naturstein, Bestatter, Hospizdienst und Lebensberater unterstützten den Informationstag ebenso wie Floristen und Buchhändler mit Fachlektüre zum Thema. (mz/sgü)