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Sparkassen-Überfall Sparkassen-Überfall: Noch kein Aufschluss zu Flucht des Räubers

Von Klaus Adam 05.02.2002, 18:25

Schweinitz/MZ. - Die Polizei fragt: Wer hat zur Tatzeit (13.30 Uhr), davor oder danach einen etwa 35- bis 40-jährigen Mann gesehen, rund 1,75 Meter groß, untersetzt, Bauchansatz, der einen beigefarbenen, knielangen Parka mit Kapuze sowie eine dunkelfarbene Hose trug? Wer bemerkte im Bereich des Marktes oder seiner Anbindungen an die B 187 ein Fahrzeug mit auffälliger Fahrweise? Auch Angaben zur Fluchtrichtung sind erbeten. Hinweise sind erbeten an die Kriminalpolizei Jessen, Rufnummer (03537) 2710.

Die überfallene Sparkassen-Filiale wurde indes am Dienstag wieder geöffnet. Der Schock sitzt den beiden Mitarbeiterinnen immer noch tief, war aus der Sparkassen-Geschäftsführung zu erfahren. "Wir haben die Filiale vorerst um eine weitere Mitarbeiterin verstärkt", teilte Bereichsdirektor Thomas Arndt mit.

Eine der beiden betroffenen Mitarbeiterinnen war am Dienstag bereits wieder an ihrem Platz. "Soweit die Mitarbeiterinnen es wünschen, werden sie durch ausgebildete Psychologen betreut", so der Bankmanager. Die Sparkassenleitung verfüge in solchen Fällen über ein Handlungsregime, in dem alle Maßnahmen festgelegt sind, auch die der fachkundigen Betreuung der Mitarbeiter, die durch solche Vorfälle betroffen sind. Arndt wisse aus eigener Erfahrung, dass ein Banküberfall für die Psyche der Betroffenen ein einschneidendes Erlebnis darstellt. "Da schaut man sich schon eine Zeitlang die Kunden doppelt genau an und vermutet hinter jedem Fremden einen möglichen Räuber", bekundet er. Nach einiger Zeit lege sich das dann wieder. Allerdings verarbeite jeder Betroffene dies anders. In Schweinitz erlebte die Sparkasse zum ersten Mal physische Gewalt bei einem Überfall.

Die Angaben zum Täter stammen sowohl von den beiden überwältigten und gefesselten Frauen der Filiale, die sich offenbar mit den Aufzeichnungen der Überwachungskamera decken. Solche Kameras gebe es in allen Filialen, bestätigt Thomas Arndt, "und die laufen auch ständig". Das gesamte Filialsystem sei in der Vergangenheit mit solchen modernen Sicherheitseinrichtungen ausgestattet worden. "Doch bei aller Sicherheitstechnik sind nun mal die Mitarbeiter in den Filialen die möglichen Angriffspunkte", so Arndt. Da könnten die Geldbeträge noch so friedlich in den zeitschlossgesicherten Safes lagern.