Gefräßiger Monster-Wels : Skelettierte Hand im Magen von Wels in der Elbe: Angler entdeckten menschliche Hand

Jessen/Wittenberg - Es war ein grausiger Fund von zwei Anglern, die in der Elbe einen Riesen-Wels gefangen haben. Vor knapp vier Wochen freuten sich die beiden Hobby-Angler zuerst über einen Mega-Fang: 30 Kilogramm schwer und 1,63 Meter lang war der Wels den sie bei Schützberg in der Nacht zum 22. Mai aus der Elbe zogen. Am Morgen nach dem Prachtfang sollte das Ausnehmen des Fisches den Anglern das Sonntagsfrühstück verderben. Denn im Magen des größten deutschen Süßwasser-Raubfisches fand sich eine skelettierte Hand.

Die herbeigerufene Polizei nahm die Ermittlungen auf und schaltete die Rechtsmedizin ein. Nach Abschluss der Untersuchungen ist jetzt klar: Der Wels hat die rechte Hand eines erwachsenen Mannes gefressen. Das teilt auf MZ-Nachfrage die Pressestelle der Polizeidirektion Ost mit. Die Rechtsmediziner der Universität Halle-Wittenberg haben außerdem heraus gefunden, dass die Hand aus der „jüngeren Vergangenheit“ stammen muss.

Doch ein Rätsel bleibt: Wem gehört die Hand? Die Rechtsmediziner haben ein DNA-Profil erstellt und mit einer deutschlandweiten DNA-Datenbank abgeglichen, in der Tote und Vermisste erfasst sind. Aber: Es gab keinen Treffer.

„Die Identität bleibt unklar, weil der Vergleich fehlt“, sagt Pressesprecher der Polizeidirektion Ost Maik Strömer. Auch Erkenntnisse darüber, wann die Hand in den Wels gelangt sein könnte, gibt es nicht und wird es wohl auch nicht geben. Denn wissenschaftliche Erkenntnisse über die Funktions- und Wirkungsweise eines Wels-Magens existieren nicht. Auch ist unklar, wie die chemischen Verbindungen im Magen des Raubfisches auf menschliche Körperteile wirken.

Der Polizei fehlen weitere Spuren, um bei den Ermittlungen voran zu kommen. "Wir warten auf einen Treffer, wenn neue DNA-Profile in die Datenbank kommen", sagt Maik Strömer. Der Vorgang werde nicht geschlossen, man hoffe, dass es doch noch den entscheidenden Hinweis gibt. (mz/guc/hk)