Schwimmbad Holzdorf Schwimmbad Holzdorf: Ständig in Wassernähe

Holzdorf - Der Arbeitsplatz von Marlén Reißauer gilt Außenstehenden sicherlich als das Ideal: Hier trägt sie ständig kurze Hose und T-Shirt, läuft in Flip-Flops und hat permanent Wasser in der Nähe, welches eine konstante Temperatur von 27 Grad Celsius aufweist. Marlén Reißauer ist Schwimmmeisterin in der Schwimmhalle der Bundeswehr Holzdorf.
Mutter liefert Anregung
Dass ihr Weg sie einmal hierher führen würde, hatte die heute 37-Jährige als Jugendliche nicht erwartet. Zwar wusste sie frühzeitig, nie in einem Büro arbeiten zu wollen, doch auf die Idee, eine Lehre zur Schwimmmeistergehilfin zu absolvieren, kam sie selbst nicht.
„Es war vielmehr meine Mutter, die mir diesen Vorschlag unterbreitete“, sagt sie rückblickend. Ausschlaggebend dabei war, dass die gebürtige Torgauerin in ihrer Heimatstadt lange dem örtlichen Schwimmverein angehörte. Dort lernte sie das Schwimmen, absolvierte Sportwettkämpfe und entwickelte so eine Liebe zum Wasser.
Eine duale Ausbildung, die sie in Chemnitz absolvierte, legte schließlich den Grundstein für Reißauers berufliche Laufbahn. Schnell merkte sie, dass der Job mehr als die allgemein bekannten Tätigkeiten eines Schwimmmeisters beinhaltet. „Er ist extrem vielschichtig, verlangt nach einem Schlosser ebenso wie nach der Reinigungskraft und der Bürofachkraft“, verdeutlicht sie.
Wenige Monate nach Abschluss ihrer Lehre fand Marlén Reißauer den Weg zur Bundeswehr. „Ich hatte zum Ende der Lehre bei der Standortverwaltung in Doberlug-Kirchhain eine Initiativbewerbung abgegeben. Knapp ein Jahr später wurde ich
zum Bewerbungsgespräch eingeladen“, blickt sie zurück. Zu dieser Zeit wurde die Schwimmhalle der Bundeswehr gerade einer umfassenden Sanierung unterzogen, wodurch Marlén Reißauer die Chance erhielt, an einem fast neuen Arbeitsplatz ihren Job zu beginnen.
Mittlerweile hat Reißauer, die heute in Hohenbucko lebt, eine Fortbildung zum Meister für Bäderbetriebe erfolgreich absolviert. Zu den Kernaufgaben der Zivilangestellten gehört vorrangig die Wasseraufsicht am 25 Meter langen, zehn Meter breiten und zwischen einem und drei Meter tiefen Becken.
Darüber hinaus müssen sie und ihre drei Kollegen, darunter ein Auszubildender, im Notfall Erste Hilfe leisten, Reinigungsarbeiten in der Halle ausführen, für die Reinhaltung des Wassers notwendigen Chemikalien bestellen, sachgerecht einsetzen und sich um die Pumpen der Reinigungsanlage kümmern.
Freude an Kontakten
„Ich mag meine Arbeit. Sie gibt mir vor allem die Chance, mit Menschen zusammenzuarbeiten. Das lockere Outfit und ein kleines Team sind darüber hinaus zusätzlich reizvolle Aspekte“, hebt sie hervor. Die Arbeit mit Menschen, das heißt vorrangig das Schwimmen der Besucher zu beobachten oder Kindern, aber auch Erwachsenen das Schwimmen beizubringen.
Regelmäßige Gäste in der Schwimmhalle Holzdorf sind nicht allein Soldaten. Zu ihnen gehören Schüler umliegender Schulen der Altkreise Jessen und Herzberg, Einwohner der Stadt Jessen, die Mitglieder der Wasserwacht Falkenberg sowie Polizisten aus Jessen und Herzberg.
Wer mehr über Marlén Reißauers beruflichen Lebensweg oder den Job erfahren möchte, hat dazu beim Tag der Bundeswehr am 9. Juni Gelegenheit. (mz)