Renovierungsarbeiten beendet Renovierungsarbeiten beendet: Gaststätte Nord in Jessen hat wieder geöffnet

Jessen - Andreas Haustein ist zufrieden. „Ich wollte, dass alles heller wird“, sagt der Wirt der Jessener Gaststätte Nord, der bei den 14-tägigen Renovierungsarbeiten selbst den Pinsel geschwungen hat. „Den Fußboden habe ich auch verlegt“, meint er und erzählt, dass er eigentlich gelernter Zimmermann ist. Haustein hat es vor drei Jahren von Dresden in die Elsterstadt verschlagen.
Vater Klaus Reißaus war bis zum 1. Mai 2014 Betreiber des Lokals an der Rosa-Luxemburg-Straße 18 und hat Sohn Andreas die Übernahme sozusagen auf dem silbernen Tablett serviert. „Trotz seiner 72 Jahre hilft er immer noch ganz fleißig mit. Vor dieser Leistung kann ich nur den Hut ziehen“, betont der 55-Jährige, der seit dem 9. August mit einem Aufsteller wieder auf seine Tagesgerichte hinweist.
Neugierige Stammgäste
Haustein erzählt, dass die Leitung einer Gaststätte eine harte Nuss sei. Zwölf bis 14 Stunden als Tagespensum sind Normalität, Aushilfspersonal für Wochenenddienste ist kaum zu finden. Deshalb sei er stolz, dass seine zwei Mitarbeiter (Koch, Servicekraft) mit ihm durch dick und dünn gehen und nicht jedes Wort ihres Chefs auf die Goldwaage legen.
„Nervös werde ich nur, wenn der Laden brummt und es geht nicht schnell genug“, sagt er selbstkritisch. Ansonsten sei er der ruhige Typ, der das Gespräch mit seinen Gästen sucht. „Zur Wiedereröffnung haben meine Stammgäste vor allem aus Neugierde die Nase durch die Tür gesteckt“, so der Ex-Dresdener, der etwa 20 Personen zum „festen Inventar“ zählt. Der Gastwirt aus Jessen setzt auf Deutsche Küche und spricht damit sein Publikum an.
Die Renner sind Geflügel-Leber mit Kartoffelpüree und Feuerfleisch. Koch Lars Tehlke bereitet das Gericht im Prinzip wie Gulasch mit viel Paprika zu, nur das Finish ist feuriger. Dazu werden Bratkartoffeln gereicht. „So wird es von unserem Publikum gewünscht“, sagt er.
Brunchen ab Oktober
Wenn der 55-Jährige durch den neu gestalteten Gastraum geht, ist er voll in seinem Element. „Nach den Umbauarbeiten finden jetzt 36 Personen Platz. In den Gesellschaftsraum passen weitere 50. Hier kann von Hochzeit bis Einschulung alles gefeiert werden“, so Haustein, der seinen Gästen auch neue Stühle spendiert hat. Ab Oktober beginnt die Brunch-Zeit. Jeden zweiten Sonntag im Monat fällt um 11 Uhr der Startschuss, die Nummer eins auf der Beliebtheitsskala heißt Spanferkel. Montag und Dienstag gönnt der Chef sich und seinen Mitarbeitern zwei Ruhetage, ab Mittwoch 10 Uhr treten alle das Gaspedal bis zum Anschlag wieder durch.
„Eine Gaststätte ist kein Selbstläufer“, sagt der 55-Jährige, der wie erwähnt froh ist, dass sein Vater, der das Lokal von 1973 bis 2014 geführt hat, ihn nach Kräften unterstützt. Der Ex-Dresdener erwähnt, dass er seinen Gästen im Prinzip ein Rundum-Sorglos-Paket anbietet. Ein Speisenkarte mit 20 Gerichten, ein schönes Ambiente sowie Fußball-Bundesliga und Champions League bis zum Abwinken.
(mz)