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Reisebüros in Jessen Reisebüros in Jessen: Wie reagieren die Jessener auf die Terroranschläge in Tunesien?

Von Klaus Adam 30.06.2015, 18:31
Ein Sonnenschirm steht ungenutzt am Strand vor dem Hotel Imperial Marhaba in Sousse (Tunesien).
Ein Sonnenschirm steht ungenutzt am Strand vor dem Hotel Imperial Marhaba in Sousse (Tunesien). Andreas Gebert/ dpa Lizenz

Jessen - Was sagen die Vermittler in den hiesigen Reisebüros nach dem Terroranschlag Ende vergangener Woche Interessenten auf eine Urlaubsreise nach Tunesien? Dieser Frage ging die MZ in einer spontanen Umfrage in Jessener Reisebüros einmal nach.

„Die Nachfrage nach Tunesien-Reisen ist schon seit dem vorigen Jahr stark zurückgegangen“, bekundet Aidee Fichte-Wäsch aus dem Reisebüro Fichte im Jessener Elster-Center. Von daher stehe sie kaum vor der Notwendigkeit, jemandem zu- oder abzuraten, dorthin zu reisen. „Wer Kinder hat“, so ihre bisherige Erfahrung, „meidet solche unsicheren Länder sowieso.“ Wer allerdings unbedingt reisen möchte, dem könne sie gar nicht abraten, weil es keine offizielle Reisewarnung seitens des Auswärtigen Amtes gebe. Sie selber glaube nicht, dass es dort so schnell noch einmal zu einem ähnlichen Anschlag kommen könnte, weil die Sicherheitsvorkehrungen im Land deutlich verstärkt wurden, wie es hieß. Die großen Reiseveranstalter, so Aidee Fichte-Wäsch, böten außerdem kulanterweise das Umbuchen bereits georderter Urlaube an.

Ägypten als Alternative

Das bestätigt Nadine Schubert, Inhaberin des Büros Palm-Tours. „Wer zunächst bis zum 31. Juli bereits gebucht hat, kann problemlos umbuchen, sagen die Reiseveranstalter“, so informiert Nadine Schubert. Sie sagt aber gleich dazu, dass dies noch alles auf Kulanzbasis läuft. Erst eine offizielle Reisewarnung des Auswärtigen Amtes gebe den Kunden das Recht zum Umbuchen. „Wenn Kunden Tunesienreisen anfragen, dann rate ich ihnen aber doch ab“, so die Reisevermittlerin. Möchte jemand aber partout dorthin, dann werde sie sich nicht sperren. Ein anderes Land, das gegenwärtig ebenfalls durch eine unsichere Lage gekennzeichnet ist, ist Ägypten. Dort sind derzeit Freunde und Verwandte von ihr im Urlaub. „Wir haben jeden Tag Kontakt. Bis jetzt ist es für sie ein super Urlaub“, berichtet Nadine Schubert heilfroh. Für sie ist klar, dass sie als Reisebüro immer ansprechbar bleibt, wenn Kunden im Urlaubsland Probleme haben. Sie versuche dann immer zu helfen, wo es geht.

Auch Dorothea Lausch und ihre Mitarbeiterin Gabriele Müller im Jessener Reiseeck verweisen auf die Kulanz der Reiseunternehmen. „Bis zehn Tage vor dem Antritt kann man sich ein anderes Ziel aussuchen“, bestätigt Dorothea Lausch. „Aber wenn das mehr kostet, dann muss der Kunde natürlich den Aufschlag zahlen.“ Wenngleich die Nachfrage gesunken ist, ihr Reisebüro hat tatsächlich Stammkunden, die bisher gerne nach Tunesien gefahren sind. Die aber angesichts der Lage auch schon zurückgetreten sind. (mz)