Projektstunde in Mark Zwuschen Projektstunde in Mark Zwuschen: Schrauber drehen Motorrad-Runden

MARK ZWUSCHEN/MZ - Fahrlehrer Peter Richter aus Lebien, seit mehr als 20 Jahren Betreiber der Fahrschule LHS Gerbisbach, war Gast bei einer Projektstunde der Arbeitsgemeinschaft (AG) „MTS-Schrauber“ in Mark Zwuschen. Die Schüler der Sekundarschule Jessen- Nord, an der die AG aktiv ist, erfuhren viel Neues über den Erwerb des begehrten Führerscheines. Aber auch für das solide Grundwissen, das man benötigt, um die recht anspruchsvollen Prüfungen zu absolvieren.
Nicht mehr so gefragt
Peter Richter hatte gleich eine Maschine mitgebracht. Mit der zweirädrigen „Honda Rebel“ versetzten sich die Fahrschüler in spe in Fahrlaune und drehten Runden auf dem Dorfanger des Jessener Stadtteiles. Allerdings: „Einen solchen Führerschein zu erwerben, darauf sind die Mädchen und Jungs nicht mehr ganz so spitz wie in früheren Jahren“, weiß Peter Richter aus Erfahrung. Und ergänzt lachend: „Obwohl in den meisten Fällen Oma und Opa die Ausbildung finanzieren.“ Er verwies auch auf die Besonderheiten zum Erwerb. Nur in den ostdeutschen Bundesländern Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen kann man sich bereits mit 15 Jahren in den Sattel eines Zweirades schwingen. Das darf allerdings nur höchstens 125 Kubikzentimeter Hubraum haben. „Wenn ihr also die paar Meter von Mark Zwuschen über die Landesgrenze ins Land Brandenburg fahren würdet, wären die Fleppen weg, wenn ihr in eine Polizeikontrolle kommt“, machte er die AG-Mitglieder aufmerksam. Denn dort kann man erst mit 16 Jahren den Führerschein erwerben.
Mit 16 ist auch das Führen von Traktoren mit entsprechendem Dokument möglich. Allerdings, der Trecker, egal wie groß und wuchtig er ist, darf nicht schneller als 40 Stundenkilometer sein.
Als begeisterte MTS-Schrauber sehnen die AG-Mitglieder dieses Datum besonders herbei. Immerhin gehören zum Bestand des Vereins drei „Famulus“-Traktoren aus DDR-Produktion und ein sowjetischer „Belarus“ aus Minsk.
„Wir wollen den AG-Mitgliedern ein abwechslungsreiches Freizeitangebot bieten“, sagte Vorstandsmitglied Frank Huke. Deshalb könne er es aber nicht verstehen, wenn Schüler am AG-Nachmittag mehrmals unentschuldigt durch Abwesenheit „glänzen“.
Schwänzen hat Folgen
Als Konsequenz droht der Ausschluss aus der AG. Das erfüllt jedoch den „Tatbestand“ des Unterrichtsschwänzens. Die Teilnahme an einer so genannten Wahl-Pflicht-Arbeitsgemeinschaft gehört zum Unterrichtsalltag an sachsen-anhaltischen Sekundarschulen. Die Wahl besteht nun lediglich darin, sich für ein entsprechendes Angebot zu entscheiden. Die Auswahl dafür ist an der Sekundarschule Jessen-Nord jedoch sehr breit gefächert.