Pflanzentausch auf Kirchplatz
SEYDA/MZ/HDK. - Zahlungsmittel bei dieser Börsenart sind jedoch keinesfalls Euro, denn ein kommerzielles Interesse ist nicht Sinn dieser Veranstaltung. Vielmehr die Freude, selbst Herangezogenes zu präsentieren und an andere weiterzugeben. Als Gegenleistung konnte man, musste aber nicht, vom jeweiligen Tauschpartner dessen Gehölze, Blumen oder irgendwelche Zwiebeln entgegen nehmen.
Der Ansturm bei diesem Mal hielt sich allerdings in Grenzen. Denjenigen, die dabei waren, machte es trotzdem Spaß. Stamm-Börsianer sind Corinna Passoth und Katrin Greif aus Arnsdorf. In ihrer Begleitung war auch Annemarie Otte aus Berlin. Physalis, Pimpinelle, Akelei, Zitronenmelisse, Stockrosen und Kakteen hatten sie mitgebracht. Die stachligen Gewächse enthalten als besonderen Bestandteil Aloevera. Eine Art "Wunderdroge", die in zahlreichen Produkten enthalten ist. "Sogar im Klopapier", meinte Katrin Greif lachend.
Sie empfiehlt allerdings, ihr hundertprozentiges Naturprodukt am besten mit Joghurt als Gel anzurühren. Das sei beispielsweise äußerst wirkungsvoll bei Verbrennungen oder Insektenstichen.
Sieglinde und Wolfram Behnke aus Seyda hatten Calla, Canna und Ananaslilien in den Stiegen, alles selbst gezogen. "Wir sind mit Herz und Seele Hobbygärtner", betonten sie. Bärbel Schiepel erhielt ein besonderes Lob. Ihre bei der letzten Pflanzentauschbörse erworbenen Herbstastern und Blaufichten würden prächtig gedeihen, lobten die neuen Besitzer.
Auch Dietrich Schlüter aus Gadegast war mit von der Partie. So aus reinem Interesse. Seine Spezialstrecke sind nämlich Kürbisse, die waren allerdings nicht im Angebot. Ein großer Teil geht bereits in Gadegast über die Gartenzäune, einen Teil seiner Speisekürbisse spendierte er für ein Kinderheim in Berlin-Weißensee, wo sein Bruder arbeitet. Gewichtigstes Produkt in diesem Jahr war ein Kürbis, der 64 Kilogramm auf die Waage brachte. Ein paar von den Kürbissen habe er allerdings noch in Reserve. Schließlich sei ja bald Halloween, meinte er lachend.