Pferdetag in Klossa Pferdetag in Klossa: Nicht ins Wasser gefallen

Klossa - Die Organisatoren des elften Klossaer Pferdetages hatten ein reichhaltiges Programm zusammen gestellt. Und hofften auf den Segen von ganz oben. Doch schon Sonntagmorgen regnete es Bindfäden. Die Klossaer nahmen es gelassen: „Das musste ja mal sein“, meinte Wilfried Globig, Vorsitzender des Heimatvereins. „Bisher hatten wir nur Glück mit dem Wetter. Außerdem braucht die Natur dringend Wasser.“
So sahen das auch viele Stammgäste. Gewappnet mit Regenponchos, Schirmen und guter Laune bevölkerten fast 700 das Gelände am Gemeinschaftshaus, wo auch etliche Händler ihre Stände aufgebaut hatten.
Wer auf dem Festplatz unterwegs war, hörte über Lautsprecher die Ansagen von Ina Hobritz und Mario Katze. Die beiden Klossaer moderierten in bewährter Weise das Geschehen auf dem Parcours: Zunächst starteten die Ponys und Kleinpferde, anschließend die Großpferde und als Höhepunkt freuten sich die Gäste auf die Vierspänner.
Lena Herrmann aus Brandis machte mit ihren Ponys Max und Anton den Anfang und hatte als einzige Starterin dieser Klasse den ersten Platz schon sicher. Was aber nicht hieß, dass sie sich beim Bewältigen der Hindernisse Zeit gelassen hätte. Flink „umschifften“ die Brandenburger auch engen Stellen.
Bei den sogenannten Kleinpferden gingen fünf Gespanne an den Start. Zwischen dem ersten Platz (Uwe Christoph mit Moritz und Sandro aus Herzberg) und Matthias Buhle mit Sarah und Miriam auf dem zweiten Rang lagen lediglich zwei Sekunden. Die Seehausener bewältigten die Strecke in 2:40 Minuten, die Herzberger in 2:38 Minuten. Dritter wurde der Doberlug-Kirchhainer Jürgen Pohle mit Nils und Abendstorm in 3:01 Minuten.
War in diesen Kategorien kein einheimischer Aktiver dabei, so änderte sich das bei den Großpferden. Thomas Hensel, Veranstalter des Pferdetages, hatte sich viel vorgenommen. Dabei ging es ihm weniger um den Sieg, als darum, seine zwei Neuanschaffungen, die er erst seit drei Monaten besitzt, zu testen.
Die Schwarzwälder Kaltblüter, eine alte Rasse, die vornehmlich für die schwere Waldarbeit gezüchtet wurde und heute, dank ihrer Eigenschaften, wie Gutmütigkeit, Genügsamkeit und Langlebigkeit, als Freizeitpferde immer beliebter werden, ähneln zwar mit heller Mähne und Schweif den bekannten Haflingern, stehen allerdings als gefährdete einheimische Nutztierrasse auf der Roten Liste.
Max und Moritz schlugen sich bei ihrem ersten Wettkampf nicht schlecht. Bei elf Startern belegten sie einen beachtlichen fünften Platz. Sieger bei den Großpferden wurde in 2:13 Minuten Manuel Olitzsch aus Kleindröben mit Djego und Baya (Freiberger).
Dahinter kamen auf die Plätze zwei und drei, mit 14 bzw. 15 Sekunden Rückstand André Köhler aus Züllsdorf mit Silverdream und Sylvester (Edelblut Hafling) und Thomas Schemmel aus Herzberg mit Mercutio und Forest (Deutsches Sportpferd).
Zwischen den Wagenrennen wurde den Zuschauern einiges geboten. So tanzten die Klossaer Damen Line Dance, eine Hochzeitskutsche fuhr vor und lud Heiratswillige ein, endlich den entscheidenden Schritt zu tun, und das wohl letzte Einhorn aus den umliegenden Wäldern namens Sabrina war, samt Feenwesen Julia Thomas und Elf Gisela, eingefangen worden.
Auf Nachfrage, weshalb das Horn des Tieres immer mal seitlich wegkippte, hieß es, das käme auf dessen Stimmung an. Die schien sich sehr zu steigern, als es an den Höhepunkt des Tages ging, das Vierspänner-Fahren.
Drei Kandidaten stellten sich der Kunst, vier Pferdecharaktere unter ihren Willen zu bekommen. Maja, Mohi, Nerv und Niko wussten, worauf es jetzt ankam. Fast eine halbe Minute schneller als die Konkurrenz bewältigten sie den Parcours und stürmten, souverän geleitet von Thomas Hensel auf dem Bock, in nur 3:03 Minuten durchs Ziel.
Es folgten auf Rang zwei Manuel Olitzsch aus Kleindröben mit Baya, Djego, Prinz und Nelly (3:31 Minuten) und Matthias Buhle aus Seehausen mit Sarah, Miriam, Moritz und Sandro in 3:59 Minuten. Und bei der Ehrenrunde konnte auch Thomas Hensels Hund Manni wieder mit aufspringen, so wie er es eigentlich gewöhnt ist. (mz)
