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Neues Rathaus in Elster Neues Rathaus in Elster: Bürgermeister zelebrieren das Richtfest

Von Detlef Mayer 09.10.2015, 15:20
Zimmerermeister Benjamin Schulze verliest am Freitag gegen Mittag den Richtspruch vorm bekränzten Rathaus-Dachstuhl in Elster.
Zimmerermeister Benjamin Schulze verliest am Freitag gegen Mittag den Richtspruch vorm bekränzten Rathaus-Dachstuhl in Elster. D. Mayer Lizenz

Elster - Zahna-Elsters Bürgermeister Peter Müller und Elsters Ortsbürgermeister Wolfgang Fröbe (beide Freie Wähler) hatten soeben die symbolischen letzten Nägel in den erst kurz vorher vervollständigten Dachstuhl des neuen Rathauses am Elsteraner Markt getrieben. Da ergriff Zimmerermeister Benjamin Schulze das Wort.

Nicht, um zu beklagen, dass Wolfgang Fröbe beim Nageln zweimal daneben gehauen hatte („verflixter Hammer“). Vielmehr ließ der Mann von der Zimmerei Hecker System Holzbau aus Schönewalde weithin hörbar den Richtspruch erschallen, wie es Tradition ist. „Hochgemut mit freier Brust schau ich heut umher mit Lust auf der schlanken Hölzer Pracht: Dieses Dach ist gut gemacht!“ So hieß es darin neben anderem.

Anschließend leerte der Meister auf dem Mauersims ein Glas und ließ es nach altem Brauch auf dem Beton der Zwischendecke zerschellen. Peter Müller bekundete unter dem am Giebel aufgezogenen Richtkranz sinngemäß: Nicht jeder Bürgermeister habe die Ehre, in seiner Amtszeit ein Rathaus entstehen zu sehen. Deshalb freue er sich besonders über diesen Tag.

Wolfgang Fröbe erinnerte gegenüber der MZ daran, dass erst im Juni der Abriss des alten hochwassergeschädigten Rathauses erfolgt sei. Den Baustart fürs neue Gebäude datierte er auf den 17. August. Auch nach dem Richtfest am Freitag soll es zügig weiter gehen. Noch vor dem Winter will man die äußere Hülle dicht kriegen.

Das neue Rathaus von Elster wird ein Ersatzbau für jenes Gebäude, welches zuvor an derselben Stelle stand und demselben Zweck, nämlich als Sitz der Verwaltungsaußenstelle der Stadt Zahna-Elster, diente. Der Vorgängerbau war so stark hochwassergeschädigt, dass nur zwei Möglichkeiten bestanden: aufwändig trockenlegen und sanieren oder abreißen und neu bauen.

„Bei jedem größeren Hochwasser ist uns der Keller vollgelaufen und die Nässe war im Mauerwerk inzwischen schon bis in die erste Etage aufgestiegen“, beschreibt Ortsbürgermeister Wolfgang Fröbe (Freie Wähler) den unhaltbaren Zustand. Im Keller blühte der Salpeter und beim Ausräumen fand man in den Büros hinter den Aktenschränken Schimmel.

Deshalb und weil der Kostenunterschied (etwa 100.000 Euro) nicht als so gravierend veranschlagt wurde, entschied sich die Kommune mit Genehmigung vom Landesverwaltungsamt für einen Neubau. „Dafür bekommen wir statt eines alten Hauses einen modernen Zweckbau“, freut sich Wolfgang Fröbe.

Finanziert wird der neue Verwaltungssitz in Elster zu 100 Prozent aus dem Flutschadensbeseitigungsfonds, also kostenneutral für die Stadt Zahna-Elster. Veranschlagt waren für das Vorhaben anfangs rund 600.000 Euro. Wie Zahna-Elsters Bürgermeister Peter Müller (Freie Wähler) am Freitagvormittag sagte, werde man aber voraussichtlich mit 560.000 Euro auskommen.

Ab 19. Oktober kommt das Dach drauf. Auch die Fenster sind schon geordert, wie seitens der Firma Elsterbau, die mit dem Rohbau und den Putzarbeiten betraut ist, bestätigt wurde. Das ehrgeizige Ziel - nach dem Innenausbau in der kalten Jahreszeit - lautet: Am ersten Juni-Wochenende 2016 im Rahmen des Elsteraner Heimatfestes und des Stadtfestes von Zahna-Elster, die im nächsten Jahr gemeinsam begangen werden, soll der Einzug gefeiert werden.

Das neue Haus ist mit zehn mal 17 Metern etwas kleiner bemessen als sein Vorgänger und hat keinen Keller mehr. Dafür wird es über den hinteren Eingang ebenerdig und damit behindertengerecht zugänglich. Der Platz, den man durch die Verkleinerung und ein leichtes Verschieben des Gebäudes gewonnen hat, kommt einem ein Meter breiten Gehweg entlang der Front in der Rathausstraße zugute. Im Haus selbst entstehen sieben Büros, die zugehörigen Sozialräume sowie ein Versammlungsraum, der später, mangels anderer Möglichkeiten in Elster, vielleicht auch als Trauzimmer dienen kann. (mz)

Ortsbürgermeister Wolfgang Fröbe (links) und Zahna-Elsters Bürgermeister Peter Müller beim Nageln.
Ortsbürgermeister Wolfgang Fröbe (links) und Zahna-Elsters Bürgermeister Peter Müller beim Nageln.
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Vorm Richtfest setzte die Zimmerei Hecker System Holzbau Schönewalde die letzten Dachbinder aufs Haus.
Vorm Richtfest setzte die Zimmerei Hecker System Holzbau Schönewalde die letzten Dachbinder aufs Haus.
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