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Lesung Lesung: Marion Conrad aus Linda präsentiert Buch "Yin-Yang-Wandlungen"

Von Gabi Zahn 23.02.2017, 08:58
Angeregte Gespräche über die unterschiedlichen Wahrnehmungen des Buches folgten auf die Lesung - hier zwischen (v.l.) Autorin Marion Conrad, Ines Mann, Friedrich Lüdecke und Brigitte Dressel.
Angeregte Gespräche über die unterschiedlichen Wahrnehmungen des Buches folgten auf die Lesung - hier zwischen (v.l.) Autorin Marion Conrad, Ines Mann, Friedrich Lüdecke und Brigitte Dressel. Gabi Zahn

Jessen - „Für alle Menschen, die sich nach Liebe sehnen. In Dankbarkeit für alle Begegnungen.“ Diese Widmung hat Marion Conrad in ihr Buch „Yin-Yang-Wandlungen“ geschrieben. Diese Worte sind dazu angetan, Menschen neugierig zu machen.

Denn wer sucht nicht jenes einzigartige Gefühl, das Schmetterlinge in den Bauch zaubert, uns leichtfüßig gegen den Wind laufen und selbst eine eiskalte Nacht in heißer Erinnerung behalten lässt!?

Was passiert in solchen Momenten mit und in uns? Wie kommen sie zustande? Welche Voraussetzungen müssen dafür gegeben sein – und wie schaffen wir uns diese Basis? Wie gelingt es uns, im Einklang mit der Welt zu sein? Zur Erklärung bietet Marion Conrad den suchenden Lesern und Betrachtern ihres 39-seitigen Werkes ein künstlerisch umgesetztes Gedankenexperiment an, in dessen Mittelpunkt das Yin-Yang-Symbol steht.

Die Gäste, die Dienstagabend in die Jessener Buchhandlung Fischer gekommen sind, um die Buchpräsentation mitzuerleben, haben diese Einladung dankend und höchst interessiert angenommen.

Bekanntlich entstammt das genannte Symbol dem asiatischen Kulturkreis und gilt auch in der westlichen Welt als Sinnbild der Harmonie: Das schwarze Yin steht für die passive, nach innen gerichtete weibliche Energie, für Nacht, Dunkelheit, Stille und Geborgenheit. Das weiße Yang gilt als die aktive, Impuls gebende Kraft, zeigt Sonne, Tag und Licht.

Wie entsteht dieses Symbol – und wie verändert es sich, wenn etwa Kohäsions- und Adhäsionskraft wirken, wenn eine dominanter als die andere ist – und sich das Ganze umkehrt, Licht und Schatten miteinander spielen? Solche Wandlungen hat die Künstlerin dargestellt und dafür auch Begriffe gefunden: Schöpfung. Trennung. Ringelreihe. Durchdringung. Spiegelung. Nein. Ja. Blüte. Befruchtung. Keimung.

Ihre schwarz-weißen Bilder zeigen abstrakte Momentaufnahmen. Sie können, so Marion Conrad, auch auf Lebensprozesse übertragen werden und dabei „durch ihre Einfachheit und Klarheit zu leichterem Verständnis beitragen, was in uns passiert.“ Gedichte, etwa über Lebensfreude und Lebenssinn, Vergebung, Grenzen, Traumbilder und über Beziehungsspiele bereichern ihre Darstellungen.

Die ersten Yin-Yang-Wandlungen entstanden bereits 2007. Ein Jahr später hat sich die frühere Lehrerin selbstständig gemacht und ihr „Art-Studio“ in Linda eröffnet. Hier malt Marion Conrad und schreibt in aller Ruhe ihre Gedanken nieder.

Aber vielmehr noch musiziert, und tanzt sie: laut, lebendig, energiegeladen. Singend und auf der persischen Gongtrommel spielend hat sie auch die Buchpräsentation eindrucksvoll umrahmt.

Das ist ihre bekanntere Seite, denn mit keltischen Gesängen, Liedern aus dem Mittelalter und mit indischen Mantras gewinnt die freischaffende Künstlerin zunehmend mehr Publikum.

Manchmal tritt sie allein auf, manchmal auch mit ihrer Freundin Chris Lunatis, die sie – Harfe spielend – einst bei der Jessener Erlebniseinkaufsnacht kennengelernt hat. Das Laute und Leise schwingt in ihr: Marion Conrad ist die In-sich-Gekehrte und die Nach-außen-Begeisternde. (mz)