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Kreis Wittenberg Kreis Wittenberg: Jede Runde zählt

Von Gabi zahn 24.04.2012, 18:39

Prettin/MZ. - Die Aufregung im Prettiner Förderverein "Grüne Grundschule Prettin" steigt vor dem Start des ersten Sponsorenlaufes: Wie viele Aktive würden mitmachen? Findet jeder Läufer auch jemanden, der dafür Euros in die Spendenkasse zahlt? Und nicht zuletzt: Würde Petrus wohlgesonnen sein? Schließlich geht es um etwas sehr Wichtiges: die Mitfinanzierung des dringend benötigten Computerkabinetts.

Jetzt sind die Fragen mit einem dreifachen Ja und einer ersten Summe beantwortet: Auf den Cent genau 1 167,50 Euro wurden bereits in bar bezahlt. Hinzu kommen die gesponserten Lauf-Gelder, die in den nächsten Tagen auf das Spendenkonto weiter füllen sollen.

Von Sonnenstrahlen gewärmte Frühlingsluft weht über das Sportplatzgelände. Dass so viele Menschen gekommen sind, stimmt ebenso froh wie die Wettervorhersage: "Meine Verhandlungen mit Petrus waren gut", frohlockt Daniela Höcke, die Vorsitzende des Schulfördervereins. Anja Liebig, stellvertretende Annaburger Bürgermeisterin, gibt einen herzlichen Gruß in die große Runde und bekundet: "Ich habe die Schirmherrschaft gern übernommen, weil das Engagement des Fördervereins dringend benötigt wird."

Gute Vorarbeit geleistet

Das Team im Schreibbüro hat schon gut vorgearbeitet. Die ersten Läufe starten. Evi Burkhardt, Nadine Rehain, Michaela Bilagk und Jörn Schladitz bekommen jede Menge zu tun, denn ihnen obliegt die Registrierung der Laufkarten. Auf ihnen stehen die Namen der Läufer und Sponsoren, die für jede Runde einen selbst gewählten Betrag zahlen. Jeder der insgesamt 83 Läufer bekommt ein Schild mit seinem Namen auf den Rücken, auf dem pro zurück gelegter 250-Meter Runde ein Strich gezogen wird. Der jüngste Läufer, es ist der erst dreijährige Leon Höcke, "flitzt" immerhin zweimal um den Sportplatz herum und bekommt dafür von seiner Mutti einen Extra-Kuss und ein Eis. Auch die vierjährige Pia Brandner legt für ihr Alter gut vor und schafft vier Runden. Als ältester Teilnehmer erhält der 77-jährige Franz Fritsche stürmischen Beifall, als er seine vierte Runde geschafft hat. Die Fritsches sind übrigens alle in irgendeiner Weise mit dabei - vom Opa bis zur Enkelin Lucy. Die meisten Runden, 15 an der Zahl, werden bei Christer Mühlbach registriert. Der Zwölfjährige besucht zwar nicht mehr die Grundschule, doch für ihn und seine Freunde ist es "cool" dabei zu sein und auch Ehrensache. Die "Silver Girls" als sportliche Seniorinnen haben ihre Walking-Stöcke mitgebracht und bewerkstelligen auf diese Weise etwas für die Schule und ihre Gesundheit.

Von Anfang bis zum Ende wird jeder einzelne Läufer vom Publikum mit Beifall und Anfeuerungsrufen bedacht. Während der Pausen gibt es von der Feuerwehr Mitmachaktionen. Wer möchte, kann mit einer Spritze möglichst zielgenau "Brände" löschen. Das DRK ist ebenfalls vor Ort und gewährt Kindern und Erwachsenen einen Einblick in seine Arbeit. Dass die Sanitäter nicht wirklich Verletzte zu versorgen haben, ist umso besser.

Spontanes Paddel-Training

Die Prettiner Wasserwanderfreunde haben eine Auswahl ihrer Wasserfahrzeuge auf dem Landweg zum Sportplatz gefahren - Kanu, Fun-Boot und sogar das riesige Drachenboot. Wer allzu neugierig schaut, darf sich auch gleich hineinsetzen und beim ersten Paddeltraining mitmachen. Dass es außerdem noch zu großer Fahrt "ablegen" würde, ist einer Blitzidee von Sandra Wagner zu verdanken. Als eine kleine Pause überbrückt werden muss, eilt sie zu den Kanuten mit der Frage, ob man nicht das Drachenboot, mit vielen Kindern drin, eine Runde über die Bahn schieben oder besser gesagt auf dem Trailer rollen könnte. Die Kanuten stimmen prompt zu.

Der Bonsai-Spaß-Club macht seinem Namen alle Ehre und setzt sich eine Runde rückwärts um den Sportplatz in Bewegung. Das wiederum beschert Sandra Hainke vom Volkschor Prettin einen tollen Einfall: "Ich könnte mir vorstellen, dass wir beim nächsten Mal auch eine Runde laufen und dabei singen: Das Wandern ist des Müllers Lust". Solche Ideen sind Musik in den Ohren der Organisatoren: "Wir haben den richtigen Weg gefunden, um die Bevölkerung für die Entwicklung der Schule zu begeistern", sagt Daniela Höcke zur MZ und dankt auf diesem Weg allen Läufern und allen Unterstützern.