Kreis Wittenberg Kreis Wittenberg: Ein Traum wird wahr
Dixförda/MZ. - Es ist das erste Sommerfest. Doch für den Gastgeber wohl gleichzeitig das letzte. Schon länger hatte Günter Hanowski angekündigt, dass er sich demnächst aus der Leitung des Elster-Kies-Werkes zurückziehen werde. Das tut er nun, indem er zum September in die Altersteilzeit wechselt. "Ich habe dann noch einiges zu erledigen. Es gibt Projekte, die ich fertigstellen möchte", begründet er, das nächste Planfeststellungsverfahren etwa. Am Freitag hat er nun seine Chefs von der HeidelbergCement AG, Landrat, Bürgermeister und zahlreiche Geschäftspartner eingeladen. Das Sommerfest ist gleichzeitig die Feier zum 20-jährigen Bestehen des Elster-Kies-Unternehmens.
Für Hanowski Anlass, die bisherige Geschichte des Unternehmens noch einmal öffentlich Revue passieren zu lassen. Eine Geschichte, der Wittenbergs Landrat Jürgen Dannenberg (Linke) weitere gute 25 Jahre wünscht. Dann endet die bestehende Abbaugenehmigung. Bezogen auf sein angekündigtes Ausscheiden aus dem Unternehmen meinte Hanowski augenzwinkernd: "Die Leute fragen ja schon immer, was ich dann so mache. Ich habe vor der Wende 20 Jahre in der Landtechnik gearbeitet, jetzt 20 Jahre bei Elster-Kies. Dann mache ich 20 Jahre Landwirtschaft und dann noch 20 Jahre Rentner. So habe ich mir das gedacht." Seinen Nachfolger arbeitet Hanowski schon lange ein. "Es wird eine Doppelspitze geben, wenn ich nicht mehr hier bin", erklärt er, "mit Marcus Leonhardt als Betriebsleiter und Steffi Schild im Verkauf. Das klappt."
Obwohl sich Landwirtschaft und Kiesabbau irgendwo widersprechen, wie der Gastgeber einräumt, so beweise doch die Entwicklung dieses Unternehmens, dass sich beide Seiten nicht im Weg stünden. "So viele Flächen nehmen wir nun auch wieder nicht weg, dass die Landwirtschaft bedroht ist." Und so werde vor allem das, was in der Folge des Abbaus geschieht, von den Anwohnern anerkannt. Einige der anfänglichen Skeptiker und Kritiker hätten ihm gegenüber inzwischen eingeräumt, dass er seine Versprechen von damals wahrgemacht hat. "Manchmal braucht es halt ein bisschen Geduld." Aber, gerade der Platz, an dem dieses Fest stattfindet, das Naherholungsareal am Kiesseestrand von Dixförda, beweise eindeutig, wie ernst es ihm mit der Gestaltung dieser Region nach dem Kiesabbau ist. "Die Landschaft wird sich verändern, das ist klar. Aber das hier ist kein wertvoller Boden. Und so wird sie sich zum Positiven verändern." Hanowski erinnert an seinen Traum vom Beginn seines Engagementes für den Kiesabbau, in dem er eine grüne Oase mit Seenlandschaft darin voraussah. Und die ersten Schritte dazu sind sichtbar.
Dazu kommt, wie Jessens Bürgermeister Dietmar Brettschneider (CDU) erinnert, "dass der Kiesabbau heute 100 Arbeitsplätze sichert. Die Landwirtschaft hätte auf derselben Fläche maximal drei Arbeitsplätze geschaffen". Brettscheider und Dannenberg sprechen von den beiden Umweltkatastrophen, die die Region mit den Hochwässern an Elbe 2002 und Elster 2010 durchmachte. Stets sei der Elster-Kies-Betrieb im Zusammenspiel mit den regionalen Fuhrunternehmen ein verlässlicher Partner gewesen. Nach so viel offiziellem Lob fällt das Feiern umso leichter. Am Nachmittag sind alle Mitarbeiter und die Kraftfahrer der Partner-Fuhrunternehmen zum geselligen Teil geladen, der bis in die Nacht geht.