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Kommt Doppelort Ruhlsdorf/Rehain ans Abwassernetz von Jessen?

Von Detlef Mayer 10.05.2007, 16:20

Ruhlsdorf/MZ. - Die Zusammenkunft im Ruhlsdorfer Gemeinschaftshaus hatte eigentlich schon früher stattfinden sollen, musste dann jedoch kurzfristig wegen Krankheit des Stadtoberhauptes verschoben werden.

240 Einwohner zähle der Doppelort laut jüngstem Statistikmaterial (per 31. Dezember 2006), 66 davon lebten in Rehain. Der Altersdurchschnitt aller Ruhlsdorfer und Rehainer liege bei 45 Jahren und damit relativ hoch. Mit diesen Zahlen stieg Dietmar Brettschneider am Mittwoch in seine Ausführungen ein und machte aufmerksam, dass man das künftig sicher weiter ansteigende mittlere Alter für Planungen in den kommenden Jahren berücksichtigen müsse.

Dann kam in gut einer Stunde ein Ruhlsdorf / Rehain berührendes Thema nach dem anderen zur Sprache. Der Weg zwischen Ruhlsdorf und dem Bahnübergang an der Bundesstraße 187 sei inzwischen hergerichtet, konstatierte das Stadtoberhaupt. Für den geplanten Ausbau der Trasse nach Arnsdorf konnte er noch keinen Termin nennen. Es müsse abgewartet werden, ob und wann es dafür eine Förderung im Rahmen des landwirtschaftlichen Wegebaus gebe. Ebenfalls keine Aussagen machte der Bürgermeister zur Zukunft der Bahnübergänge bei Ruhlsdorf und Rehain. Die Bahn AG hülle sich diesbezüglich, nach anfänglichem Eifer, seit rund zwei Jahren in Schweigen.

Etwas ausführlicher wurde der Komplex Abwasserbeseitigung behandelt. Die Landesregierung habe eine Planung verlangt für alle noch nicht zentral erschlossenen Orte, und die Stadt habe ihr Abwasserkonzept zugearbeitet, sagte Dietmar Brettschneider. Ruhlsdorf und Rehain kämen für einen Anschluss ans zentrale Jessener Netz am ehesten in Frage, da ja die Druckleitung von Seyda her unmittelbar an den Orten vorbeiführe. Entschieden sei jedoch noch nichts, vom Land gebe es bis dato keine Reaktionen. Es könne letztlich für die beiden Dörfer auch bei einer dezentralen Entsorgung bleiben.

Sollte jedoch die zentrale Entsorgungsvariate kommen, würden für Ruhlsdorf überschlagsweise 706 000 Euro und für Rehain 356 000 Euro (jeweils Ortsnetz und Anschluss an die Druckleitung nach Jessen) an Kosten anfallen. Das Land müsse nach derzeitiger Förderrichtlinie also rund eine Million Euro dafür locker machen, rechnete der Bürgermeister vor. Er sehe aber nicht, dass sich da in diesem Jahr bereits etwas bewegen werde, und wahrscheinlich auch 2008 nicht. Das sei insofern wenig dramatisch, da man in Ruhlsdorf / Rehain unter keinen zeitlichen Zwängen stehe.

Zur Änderungen der Anschriften für die Rehainer gab es eine Anfrage aus der Bürgerrunde. Rehain hat offiziell den Status eines Wohnplatzes, und in den Adressen der dort Lebenden kommen gleich drei Ortsnamen (Ruhlsdorf, Rehain und Jessen) vor. Was zu erheblichen Irritationen bei Postzustellern und Paketdiensten führt. Dietmar Brettschneider machte den Betroffenen Hoffnung, dass es da nochmal zu einer Änderung kommen werde. Wie die aussehen könnte, blieb allerdings recht vage.