Richtfest Turnhalle Kleine Handwerker begeistern - Und: Jessens Bürgermeister schlägt in Seyda den Nagel ein
Jessens Bürgermeister Michael Jahn schlägt beim Richtfest der Seydaer Turnhalle den Nagel ein. Wann die Fertigstellung des Ersatzneubaus geplant ist und was das Projekt insgesamt kostet.

Seyda/MZ. - Um fleißige Handwerker muss sich in Seyda keiner Sorgen machen. Die lassen mit viel Geschick im Handumdrehen eine Turnhalle entstehen und kassieren dafür reichlich Beifall. Nur mit dem Schild „Feierabend 16 Uhr“ ist Matthias Wegener, Stadtratsmitglied und Chef von Elster Bau, nicht einverstanden, denn im Zuge der Fertigstellung gilt das Motto: Klotzen statt kleckern!
„Um diese Zeit beginnt die zweite Schicht“, korrigiert Jessens Bürgermeister Michael Jahn (SPD), der sich nach dem Programm der Kindertagesstätte „Spatzennest“ sogar mit Luis Scheit, der im Stück das politische Oberhaupt der Elsterstadt spielt, fotografieren lässt.

In der Höhe macht Jahn ebenfalls eine gute Figur. Nach der Richtfestrede von Zimmermann Mathias Hapke, schlägt der Bürgermeister einen 200er Nagel mit 30 Schlägen in den Dachbalken und beweist, dass er nicht nur am Schreibtisch „Heldentaten“ vollbringen kann. „Ich habe schon früher den Nagel mit der rechten Hand gehalten und mit der linken den Hammer geschwungen. Links schlägt auch mein Herz.“ Jahn betont auch, dass in Seyda bei Feierlichkeiten stets groß gedacht wird.

Klein werde angekündigt, doch bei so viel Begeisterung löse sich das Vorhaben schnell in Luft auf. Das Programm der Kita, so das politische Oberhaupt, solle man als Bildungs- und Erziehungsvideo ins Netz stellen. Dann gehe es mit dem Handwerk bergauf.
Keinerlei Probleme
Stadtrat Wegener freut sich, dass der Bau der Turnhalle so schnell vorangegangen ist und es keinerlei Probleme gegeben hat. „Die Kassette vor der damaligen Einweihung vor zig Jahren haben wir leider nicht gefunden.“ In die jetzige Bodenplatte sind 232 Kubikmeter Fertigbeton geflossen. Von der Firma Elster Bau seien im Schnitt stets fünf Mitarbeiter vor Ort gewesen. Wichtig sei, dass jetzt das Dach „so schnell wie möglich“ draufkommt.

„Wir haben nach Kita 2013 und Feuerwehr 2019 den Sechs-Jahre-Rhythmus eingehalten“, denn im Oktober 2025 soll der Einzug in das Objekt gefeiert werden. Was steht 2031 auf dem Programm? „Vielleicht unsere Grundschule“, meint er zuversichtlich. Veronika Leder vom Jessener Ingenieurbüro Schmidt und Partner wartet in ihrer kurzen Rede mit wichtigen Fakten auf. Die Grundfläche der Halle mit Sozialtrakt sei 850 Quadratmeter groß. Das Volumen falle aufgrund der niedrigeren Dachhöhe kleiner aus. Insgesamt belaufen sich die Kosten mit Außenanlage sowie Sportgeräten (beweglich und unbeweglich) auf 3,3 Millionen Euro.
Jeder Euro gut investiert
„Hier ist jeder Euro gut investiert“, meint Bundestagsabgeordneter Sepp Müller (CDU), der die Finanzierung zusammen mit Karamba Diaby (SPD) Anfang 2021 auf den Weg gebracht hat. Die beiden Politiker hatten sich gemeinsam für Fördermittel in Höhe von 2,286 Millionen Euro zur Sanierung der Turnhalle eingesetzt. Einen entsprechenden Beschluss fasste der Haushaltsausschuss des Bundestages in Berlin. Die Mittel stammen aus der Fördermaßnahme „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Jugend, Sport und Kultur“. Das Beispiel Seyda, so Müller weiter, zeige, dass Handwerk nach wie vor goldenen Boden hat. Vom Baggerfahrer bis zum Zimmermann sind viele Gewerke vor Ort gewesen.

Zurück zum Kita-Programm. „Wir sind ein kreatives Team“, sagt Chefin Marion Schüler. Vor etwa drei Wochen haben die ersten Proben auf dem Plan gestanden. „In den letzten Tagen vor dem Auftritt ging es intensiver zur Sache“, so die Leiterin, die Kinder haben ihre Rollen mit viel Herzblut gespielt. Schüler freut es, dass der Auftritt der kleinen Bauarbeiter so gut bei den Zuschauern angekommen sei. Zur Belohnung gibt es von Wegener einen Scheck in Höhe von 150 Euro – und einen lautstarken Beifall von allen Gästen.