Kartoffelfest in Mügeln Kartoffelfest in Mügeln: "Birgit" heiß begehrt

Mügeln/MZ - Ganze Besucherscharen hatten am Sonntagnachmittag nur ein Ziel, das Kartoffelfest in Mügeln. Zum vierten Mal in Folge fand es auf dem Betriebsgelände der Glücksburg Agrar e.G. statt. Organisator war wie immer die Gaststätte Bock in Mügeln. Madlen Schaller-Bock, die Tochter der Wirtin Sabine Bock, nannte als Besucherzahl etwa 1 500.
Im Mittelpunkt standen natürlich die Erdäpfel. Viele Gäste kamen deshalb extra zum Fest, um sich einen Wintervorrat zu relativ günstigen Preisen in die Autos zu laden und dann in den Kellern zu lagern. Zuvor konnte man sich über die Kocheigenschaften der drei angebotenen Speisesorten „Belana“, „Valisa“ und „Birgit“ informieren. Dafür war Günther Rothe zuständig. Selbst mit 79 Jahren hat er noch Freude an seinem Job als Kartoffelfachvermarkter. Die frisch geernteten Erdäpfel bezieht er vom Anbauer, der Glücksburg Agrar e.G. So geschult und mit Info-Blättern versorgt, konnte man sich dann an den Probiertisch setzen und frisch zubereitete, dampfende Pellkartoffeln geschmacklich testen. Sie wurden durchweg gelobt und der Vorrat in den Gartöpfen ging nie aus. Zahlreiche Gäste kamen von weiter her. So auch Familie Kappauf aus Potsdam mit ihren zwei Töchtern Elain, ein Jahr jung, und der vierjährigen Emily. Selbst die Kleine mampfte schon genüsslich eine Pellkartoffel, die ihre Mutter Christine geschält hatte. Das Fest war zugleich ein Anlass, die Oma Carola Wiesner im Ort zu besuchen.
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„Bei der Auswertung der Los-Zettel vom Kartoffelquiz habe ich erst einmal gesehen, woher überall die Leute kamen“, sagte Madlen Schaller-Bock beeindruckt. Dabei galt es, das Gewicht einer einzelnen Knolle möglichst genau zu schätzen. Die Erdfrucht wurde anschließend von der Jury „amtlich gewogen“. Exakt 295 Gramm zeigte die elektronische Küchenwaage im Display an. Sieben Schätzerinnen und Schätzer lagen sehr dicht dran. So wurde beschlossen, die ursprünglich vorgesehenen je 25 Kilogramm für die drei Besten aufzuteilen und jedem der sieben Erstplatzierten jeweils einen Zehnkilosack zu überreichen.
Nicht schlecht staunte Madlen Schaller-Bock über den Appetit der Gäste auf Kartoffelpuffer. „Meine Mutter und ihr Team hatten die dreifache Menge vom Vorjahr zubereitet. Alles wurde weggeputzt, wir mussten deshalb noch Nachschlag anrühren“, schilderte sie lachend. Aber es gab auch andere Kartoffelgerichte, gebraten mit Wildbret oder mit Quark und Leinöl beispielsweise.
Die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Mügeln hatten Türen und Tore geöffnet, gaben Einblick in ihre Arbeit und luden die Kinder zu Rundfahrten ein. Ein weiterer Höhepunkt war das Bergen eines Verletzten aus einem „verunglückten“ Pkw. Mit Schere und Spreizer wurde er aus dem Auto heraus geholt. Im Gerätehaus hatte der „Wir“-Verein Jessen außerdem eine Bastel- und Schminkstrecke für Kinder aufgebaut.
Das „Sahnehäubchen“ beim Kartoffelfest waren wie immer die Lustigen Blasmusikanten aus Seyda. Bei der Annemarie-Polka stieg Ralf Müller in den brodelnden Hexenkessel auf dem Parkett und heizte mit seiner Tuba die ohnehin schon prächtige Stimmung noch weiter an. „Ich denke, ein Besuch in Mügeln hat sich für alle gelohnt und die Besucher haben einen schönen Sonntag bei bestem Herbstwetter erlebt“, waren sich Madlen Schaller-Bock und ihre Mutter nach der Veranstaltung ziemlich sicher.