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Jessen Jessen: Weihnachten in aller Welt

Von H.-DIETER KUNZE 14.12.2010, 19:20

JESSEN/MZ. - Als sachkundige Reiseleiter agierten Frau Holle (Jenny Baurath) und der recht junge Alte (David Schneider, beide Klasse 8 b). Frau Holle schüttelte zum Auftakt kräftig das Kopfkissen und versprach allen eine weiße Weihnacht. An ihr solle es jedenfalls nicht liegen. Der Weißbärtige runzelte jedoch die Stirn. Ihn plagten mächtige Rückenschmerzen. Das läge eindeutig an den Geschenken für die Kinder. Die würden immer größer, schwerer und teurer. Und die Wünsche immer anspruchsvoller. Der Weihnachtsmann hatte nämlich die Wunschzettel studiert: "Da ist einer von einem Mädchen, das sich Klamotten wünscht. Warum nicht, aber sie besteht auf Marken- und Designerkleidung." "Ja, ja, das war in den 1950er Jahren noch ganz anders. Da freuten sich die Kinder sogar noch über eine selbst gebastelte Trommel oder Holzspielzeug vom Vater", nickte weise Frau Holle. Das werde aber in anderen Ländern wohl kaum anders sein.

Frankreich war die erste Station der Weihnachtsweltreise. Dort bringt Papa Noel die Geschenke. Das untermalte der Schulchor mit dem Lied "Petit Papa Noel". Der Chor trat im Programm mehrfach auf, stets mit Esprit und Charme. Chorleiterin Sandra Hühndorf hatte ganze Arbeit geleistet und die Mädchen und Jungen angespornt. Unterstützt wurde sie von Angela Geißler und Katrin Wurbs. Sie schrieben das Programm und übten mit den Jugendlichen Tänze ein. Edda Krüger hatte die Theatergruppe "unter ihre Fittiche" genommen. Die Proben zum festlichen Programm begannen schon Wochen vor der Feier.

Dass es die Spanier zum Fest eher süß mögen, war zu erfahren. Absolute Spezialität sei das Turron. Es besteht aus gerösteten Mandeln, Zucker, Honig und Eiern, hatte der Weihnachtsmann von seinem spanischen Kollegen erfahren. Allerdings, die Kinder müssen sich mit den Geschenken etwas gedulden, die gibt es erst am 6. Januar zum Tag der Heiligen drei Könige. "Bei uns in Russland wird Weihnachten erst am 7. Januar gefeiert", klärte Väterchen Frost (Djed Moros) seinen deutschen Kollegen bei einem Blitzbesuch im "Schützenhaus" auf. Zusammen mit seiner Enkelin "Schneeguruschka", dem Schneekind. Jedoch, die russischen Kinder werden schon am 31. Dezember beschenkt. Immer wieder stöhnte der Alte über Rückenschmerzen. "Ich schaff das nicht mit den Geschenken. Und du willst dazu noch die Betten kräftig schütteln", meinte er vorwurfsvoll zu Frau Holle. Doch Hilfe nahte aus Finnland von Joulupukki. "Klar, ich helfe dir und leih' dir Rudolf, das Rentier mit der roten Nase und einen großen Schlitten aus", versprach der Weihnachtsmannkollege aus dem hohen Norden. Stressig geht es auch in England zu. Da muss Santa Claus durch den Schornstein kriechen, um die Geschenke zu bringen. Entschädigt werden die Inselbewohner durch ein üppiges Festmahl mit Truthahn. Allerdings, die richtungweisenden Worte der Queen übers Fernsehen zum Heiligabend sind Pflicht für jeden Briten. Was machen die Chinesen eigentlich? Das wusste Frau Holle: "Christen gibt es dort nur sehr wenige. Trotzdem, Weihnachten ist dort ein reines Konsum-Fest." Völlig in der Kluft vergriffen hatten sich der australische Weihnachtsmann und Marie, seine fleißige Helferin. Hatten sie doch übersehen, dass es in Deutschland meist kalt ist. Von wegen Beach-Party und Surfen im Ozean wie in Downunder. Und Santa Claus kommt in Badehose. Die beiden bibberten mächtig. Flugs waren zwei rote Mäntel beschafft, in die sich die beiden Frierenden einmummeln konnten.

Zum Schluss des abwechslungsreichen Programms sangen Akteure und Zuschauer gemeinsam das Lied "Weihnachten in Familie". Das lassen sich die Deutschen nicht nehmen. Auch wenn es draußen in der weiten Welt originelle Bräuche zum Fest gibt.