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Jahrestag  Jahrestag in Holzdorf: Ein großer Schritt für die Evangelische Grundschule

Von Frank Grommisch 27.06.2016, 15:26
Wie sich Tulpen entwickeln, auch davon erzählten die Kinder der Evangelischen Grundschule Holzdorf ihren Gästen.
Wie sich Tulpen entwickeln, auch davon erzählten die Kinder der Evangelischen Grundschule Holzdorf ihren Gästen. Frank Grommisch

Holzdorf - Während die Mädchen und Jungen der Evangelischen Grundschule Holzdorf der großen Feier zum fünfjährigen Bestehen entgegenfieberten, eilten bei Erwachsenen Gedanken zurück. Was waren das für aufregende Zeiten, als sie sich darum bemühten, dass die Schule im Dorf bleibt. Nachdem der Jessener Stadtrat über die Schließung der kommunalen Bildungsstätte entschieden hatte, kritisierten sie nicht allein, sondern handelten. In den Pfarrern Armin Pra und Götz Beyer fanden sie Unterstützer, deren Zahl wuchs. Seit August 2011 besteht die Evangelische Grundschule Holzdorf.

Damals hätten viele gezweifelt, ob und wie lange dieses Projekt gelingt, erinnerte Schulleiterin Betty Riedel. Gestartet wurde mit zwei Einschülern und 21 Kindern in anderen Klassenstufen. Betty Riedel sprach den Schulgründern ein großes Lob aus. Sie hatten ein Ziel vor den Augen, ein Herz für Kinder und wollten eine Alternative in der Schullandschaft bieten. Die Gründer, so würdigte sie, waren nicht allein Leute mit Ideen, sondern sie ließen auf ihre kühnen Vorstellungen auch Taten folgen. Das sei bis heute so. Auch bei der Fünf-Jahres-Feier. Mit ihren Kollegen allein wäre das nicht zu bewältigen gewesen. Solch ein Eltern-Engagement bezeichnete sie als nicht selbstverständlich. Fünf Jahre seien im Zeitenlauf an und für sich ein kleiner Schritt, aber für sie sei er riesig, merkte die Schulleiterin an. In Holzdorf würden Maßstäbe gesetzt, meinte die Geschäftsführerin des Trägervereins Evangelische Schule im Kirchenkreis Wittenberg, Ulrike Gardlo. Sie hob hervor, dass die Inklusion im Schulalltag gelebt werde und bescheinigte der Einrichtung mit Grundschule, Hort und sehr guten Elternkontakten: „Hier herrscht der Geist des Vertrauens“.

Dass ihre Entscheidung, sich für den Aufbau der Schule einzusetzen und ihre Kinder dort lernen zu lassen, richtig war, davon sind Gabriele Zentgraf-Lindner, Mandy Engel, Nadin Schulze und Tanja Fiedler überzeugt. „Wir sind sehr zufrieden“, sagte das Quartett. Die Kinder würden sehr gut auf die weiterführenden Schulen vorbereitet. Für erwähnenswert halten sie auch den respektvollen Umgang ihrer Sprösslinge mit anderen. Dies sei ihnen mehrfach von Außenstehenden bestätigt worden.

Eng mit der Entwicklung der Schule verbunden, nun noch intensiver, ist Uwe Müller. Seit diesem Monat ist er Vorsitzender des Fördervereins der Evangelischen Grundschule Holzdorf. Er hat die Nachfolge von Michael Witte angetreten, der auf eigenen Wunsch nicht mehr in dieser Funktion tätig ist. Das sei schon eine große Herausforderung, merkte Uwe Müller an, der bei der Jubiläumsfeier alle Hände voll zu tun hatte. Aber er kennt sich ja bestens aus, war er doch zuvor Vizechef im Verein.

(mz)