Investition Investition : Schnelles Internet in Sicht

Zahna-Elster - Es geht voran in Sachen Breitbandausbau in der Stadt Zahna-Elster. Die Fertigstellung erster Teilgebiete rückt in greifbare Nähe: Nach heutigem Baustand, informiert Sabrina-Maria Geißler, die Leiterin der Konzernentwicklung der Stadtwerke Wittenberg, sollen ab 1. Februar einige Anwohner der Stadt Zahna-Elster versorgt werden können.
Glasfaserkabel bestehen je nach Anwendung aus Mineralglas (meist Kieselglas beziehungsweise Quarzglas) oder organischem Glas (Kunststoff) und werden zur Übertragung hoher Datenmengen genutzt, da diese auch auf große Entfernungen kaum Leistungsverluste aufweisen. Die Datenübertragung erfolgt optisch in Form von Licht.
Die Leerrohre dienen dazu, das zukünftige Verlegen von Kabeln zu vereinfachen. Wo bereits Leerrohre vorhanden sind, müssen keine weiteren Tiefbauarbeiten erfolgen, um etwa weitere Glasfaserkabel zu verlegen.
Bis Ende 2025 soll ganz Deutschland über sogenannte Gigabit-Netze versorgt sein, lautet das Ziel der Bundesregierung. Weiterhin sollen noch in der laufenden Legislaturperiode alle Gewerbegebiete, Schulen und Krankenhäuser an das Gigabit-Netz angeschlossen werden. Mehr als zwei Millionen Haushalte waren, Stand 2018, in Deutschland ohne Breitbandanschluss. Dazu kommen mehr als 180000 Unternehmen sowie etwa 16000 Institutionen.
Die ersten Ortsteile, die vom Breitbandausbau von Wittenberg-Net, es ist ein Unternehmen der Stadtwerke, profitieren, seien die unterversorgten Gebiete von Mühlanger inklusive Gallin, Dietrichsdorf, Zörnigall (Dorf und Siedlung) sowie Külso, erklärt Geißler.
Damit diese Vorhersage eingehalten werden kann, arbeiten mehrere Firmen in insgesamt fünf Bauabschnitten auf Hochtouren. Während im Bereich Zahna (Kernstadt) und in Iserbegka/Ortseingang Elster beispielsweise die Firma Heinz Bente GmbH verantwortlich ist, arbeitet in Mühlanger die Firma Power Tiefbau.
Warnband als Signal
Vorarbeiter Toni Szudek und Maschinist Manfred Jebram sind in Mühlanger zu Gange. Am Ortsausgang Mühlanger, aus Wittenberg kommend, befüllen sie die Gräben und bereiten damit die anstehenden Pflasterarbeiten vor. Ihr Arbeitgeber, die Firma Rentsch und Balke, unterstützt die Firma Power Tiefbau GmbH, die für den ersten Bauabschnitt zuständig ist. Der Bereich in Mühlanger ist einer von insgesamt zwölf Bauabschnitten, in die das Gesamtprojekt unterteilt ist.
„Wir verlegen dort Leerrohre“, erklärt Frank Thiele, der Projektleiter der Firma Power Tiefbau GmbH. In einem orangenen Mehrfachrohr, welches in den Boden versenkt wurde, befinden sich die Einzelrohre. Je nachdem, wie viel Hausanschlüsse für den jeweiligen Abschnitt vorgesehen sind, werden 24, zwölf oder sechs solcher Pipelines eingezogen. In diese Röhrchen werden dann die Glasfasern eingeblasen, erläutert Thiele.
Mit einem Warnband mit der Aufschrift „Wittenberg-Net“, welches 30 Zentimeter über den Rohren im Boden verlegt wird, kennzeichnen die Bauarbeiter den Verlauf für andere Baufirmen. Im Anschluss werden die Schächte gefüllt, verdichtet und wieder zugepflastert.
Mehrere Millionen investiert
Das Hauptkabel wird dann an der Kreuzung Gallin/Dietrichsdorf mit einer so genannten Muffe nach Elster und Zahna verzweigt. Der erste Bauabschnitt soll inklusive der Lichtwellenleiter-Montage am 15. Dezember abgeschlossen sein. „Wir sind im Zeitplan. Die Hauptverbindung soll bis zum 15. November fertig montiert sein“, sagt Thiele. Stückchenweise wurde in die Leerrohre schon Glasfaser eingeblasen.
Um die Arbeiten an den Trassen zu komplementieren, sei es notwendig, die Arbeiten hin und wieder zu unterbrechen, um an anderer Stelle weiterzuarbeiten, erklärt der Projektleiter weiter. Deshalb entstehe der Eindruck, es werde oft nicht weiter gebaut. Dies habe schlichtweg technologische Gründe, erläutert der Fachmann.
Im November vergangenen Jahres erfolgte der Spatenstich für das Hochgeschwindigkeits-Internet in Zahna-Elster. Insgesamt sieben Millionen Euro kostet das Investitionsvorhaben von Wittenberg-Net. Mit etwa vier Millionen Euro fördern Bund und Land die Arbeiten. Für die restlichen sieben Bauabschnitte befinden sich die Planungen derzeit in der Endphase.
2020 soll das Gesamtprojekt abgeschlossen sein, erklärt Sabrina-Maria Geißler. 50 Mbit/Sekunde sollen die Nutzer dann buchen können. „Wir müssen die Voraussetzungen schaffen, dass alle Hausanschlüsse dann diese Leistung bringen können“, so Geißler. (mz)
