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Glücksburger Heide Im Wurm bei Mügeln ist der Wurm drin

Die hölzerne Kletterfigur des Holzwurms am alten Forsthaus in Mügeln wird nach fast 25 Jahren vom Heimatverein ausgetauscht.

Aktualisiert: 21.4.2021, 11:14
Beim Aufbau
Beim Aufbau des Holzwurms lassen Erhard Fritsche, Werner Heide und Gottfried Heidemüller (v. li.) die Spähne fliegen.
Foto: Annette Schmidt

Mügeln - Ausgerechnet in der Holzwurmfigur auf dem Spielplatz an der alten Försterei von Mügeln ist der Wurm drin. Morsch und von tiefen Rissen durchzogen ist das Klettergerüst, das vor über 20 Jahren vom Heimatverein Glücksburger Heide aufgestellt wurde, nicht mehr zu retten gewesen und musste ersetzt werden.

Wurm kann wieder lächeln

In einer zweistündigen Aktion bauten mehrere Vereinsmitglieder das Spielgerät aus wuchtigen Robinien-Stämmen wieder komplett neu auf. Dabei versuchten sie, dem Original, das vom Jessener Bildhauer und Holzgestalter Klaus Kuhrmann stammt, so nahe wie möglich zu kommen. Für das perfekte Holzwurmaussehen wurde gehobelt, gebohrt und gefräst, was die Maschinen hergaben.

Werner Heide gab sein Bestes, um der beliebten Kletterfigur wieder ein breites Lächeln ins Gesicht zu zaubern. In den nächsten Wochen soll der neue Holzwurm noch einen Schutzanstrich erhalten und Werner Heide will die Augen und die Fühler samt Hut vom Ur-Holzwurm anbringen.

Die schwerste Aufgabe war es, den großen Holzwurm an seinen finalen Platz zu stemmen. Mit viel Muskelkraft und genauem Augenmaß wurde der Stamm an der Konstruktion befestigt. Damit auch in Zukunft für die Kinder der Kletterspaß sicher bleibt, wurden die Bohrlöcher mit Plastikkappen verschlossen.

Sicherheit hat Vorrang

Denn genau dieser Sicherheitsaspekt war für das Spielgerät schlicht nicht mehr gegeben und ursächlich für die Aktion. Der Verein konnte und wollte die Verantwortung für die Sicherheit des Gerüstes nicht mehr übernehmen. „Kinder hätten sich leicht verletzten können“, sagt Vereinsvorsitzende Erhard Fritzsche, der schon beim Aufstellen der ursprünglichen Spielfigur mit angepackt hatte.

Der Holzwurm, der sich seit August 1998 zusammen mit vier weiteren Waldtiergeschöpfen auf der großen Lichtung um die Schutzhütte reiht, ist bei Radtouristen und Einheimischen sehr beliebt. So dass sich die Frage, ob das Heidetierchen erneuert werden soll, für den Verein gar nicht stellte. Erfreulicherweise sind die anderen Figuren noch in gutem Zustand und brauchten im vergangenen Jahr lediglich einen erneuten Schutzanstrich (die MZ berichtete).

Der kleine Kletterpark wurde damals finanziell durch das Leader-Programm der Europäischen Union unterstützt. Während die Hütte fünf Jahre zuvor durch eine ABM-Maßnahme auf dem Gelände des ehemaligen Forsthauses realisiert wurde.

„Das ist in 14 Tagen der dritte Einsatz in diesem Frühjahr“, berichtet Fritzsche, der zusammen mit seinen Mitstreitern Gottfried Heidemüller und Wolfgang Lange am Panzerberg eine selbstgefertigte Bank aufgestellt und eine Schautafel erneuert hatte. Beim zweiten Frühjahrseinsatz unterstützten Martin Arndt, Bernd Rohde und Manfred Gersch den Rentner bei den Pflegearbeiten an der und um die Heimateiche. (mz/Annette Schmidt)