Holzdorfer Container vor Schiffsreise
Holzdorf/MZ. - Die Einsatzgruppe verlegefähig des Einsatzführungsbereichs 3 wird sich an einer multinationalen Militärübung auf Kreta in Griechenland beteiligen.
Aus diesem Grund wurden jetzt im Fliegerhorst Holzdorf umfangreiche Reisevorbereitungen getroffen. Sie fallen aber etwas größer aus als das Packen eines Seesacks. Vier Container werden erst mal in Richtung Mittelmeer auf die Reise geschickt. In ihnen befindet sich natürlich Technik, um einen mobilen Luftverteidigungsgefechtsstand betreiben zu können. Aber der Inhalt der Metallkolosse ist noch wesentlich umfangreicher, da sich die 65 Holzdorfer Soldaten über mehrere Wochen im Nordwesten von Kreta aufhalten werden. So sind neben persönlichen Gegenständen der Bundeswehrangehörigen Sitzgelegenheiten für die Freizeit und gar einige Spiele verstaut worden, um nach dem Stress etwa Abende vernünftig ausklingen zu lassen, wie Major Michael Hanowski anmerkte. Selbst Mülltonnen gehen mit auf die Reise von Holzdorf.
Die Container werden auf dem Landweg nach Holland gebracht. Dort sollen sie auf ein Schiff verladen werden, dass die holländische Armee gechartert hat, um die Ausrüstung beteiligter Nationen zu einem Hafen auf Kreta, den die Streitkräfte der USA betreiben, zu transportieren. Von dort sei es dann nicht mehr weit zum eigentlichen Einsatzgebiet. "Das sind nur noch ein paar Kilometer."
Rund 1 500 Soldaten aus den Niederlanden (die Armee hat die Federführung), aus Deutschland (insgesamt etwa 400 Militärangehörige), Griechenland, Norwegen und den USA werden sich daran beteiligen. Ende Februar soll das Vorkommando wahrscheinlich von Holzdorf aus nach Kreta fliegen. Die Übung selbst läuft in der zweiten Märzhälfte an und dauert bis Mitte April. Dabei baue eine Übung in dieser Reihe, mittlerweile ist Nummer neun erreicht, auf die jeweils vorherige auf. Die Holzdorfer werden von ihrer mobilen Luftwaffenverteidigungsanlage den Luftraum überwachen, Maßnahmen zur Sicherung der Souveränität des Staates, je nach Übungsszenario, einleiten. Danach ist der Einsatz für die Holzdorfer noch nicht beendet, zumindest nicht für alle. Denn in eine folgende Militärübung sind ebenfalls Soldaten des Holzdorfer Einsatzführungsbereichs eingebunden. So werden die Bundeswehrangehörigen wieder viele Erfahrungen sammeln können, wie im vergangenen Jahr bei der Übung European Challenge, bei der Absicherung des Bush-Besuchs in Mainz und bei der Papstvisite in Köln.