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Holzdorf-Ost Holzdorf-Ost: Friseursalon geht in jüngere Hände

Von Evelyn Jochade 15.04.2013, 09:10
Offizielle Kammübergabe von Sabine Hollmann bei laufendem Geschäftsbetrieb in Holzdorf-Ost. Anett Kilian freut sich auf ihre neue Aufgabe.
Offizielle Kammübergabe von Sabine Hollmann bei laufendem Geschäftsbetrieb in Holzdorf-Ost. Anett Kilian freut sich auf ihre neue Aufgabe. Jochade Lizenz

Holzdorf-Ost/MZ - Wo sind die Jahre hin? Das fragt sich so mancher, der aus dem aktiven Arbeitsleben ausscheidet. Nicht anders Sabine Hollmann, die seit 2004 den Friseursalon in Holzdorf-Ost leitete. Am Freitag nun, ihrem letzten offiziellen Arbeitstag, hatten die Mitarbeiterinnen sich etwas Besonderes einfallen lassen, um ihrer Chefin noch einmal zu danken. Denn das Betriebsklima war stets ein sehr gutes, lobten sie. Die Frauen überraschten Sabine Hollmann mit einem großen Blumenarrangement, welches sowohl für die Terrasse als auch für ihren geliebten Garten taugen würde. Bis zuletzt hatte die 65jährige davon nichts geahnt und war dementsprechend fast sprachlos.

Aber eben nur fast. Mit den Blumen kamen auch die Erinnerungen an die Lehrzeit in Gommern, an die Anstellungen in Guben und Jänschwalde. Seit 30 Jahren aber hieß ihre berufliche Heimat Holzdorf-Ost. „Der Salon hier wurde im Januar 1983 eröffnet. Da hatte der Laden rund 300 Quadratmeter. Da war auch die Kosmetik mit drin. Insgesamt waren wir 16 Kolleginnen.“ Eine davon, Angelika Hein, die noch immer im Salon arbeitet, setzte sich 1991 den Hut auf und übernahm das stark verkleinerte und auf das Friseurhandwerk beschränkte Geschäft. Es sollte ja, wie sie sagt, weitergehen. Gemeinsam mit Antje Thal, die dort als Lehrling einstieg, schafften sie es, den Laden zu erhalten.

Ein Frisiersalon ist für Frauen das, was für Männer die Kneipe ist. So erfährt Sabine Hollmann auch viel Privates von ihren Kundinnen. Manchmal Trauriges, aber meist Lustiges oder Interessantes. Oft geht es um den bevorstehenden Urlaub und das Reiseziel. Ihr Mann Dieter, so die Rentnerin in spe, freue sich auch schon sehr auf gemeinsame Fahrten. „Ich fahre überall hin, wo er hin will“, sagt sie, „nur nicht zum Segeln“. Für dieses Hobby ihres Mannes hat sie sich in all den Jahren nicht begeistern können.

Den Kamm, den sie am Freitag ihrer Nachfolgerin, Friseurmeisterin Anett Kilian (33), nach teils schwieriger Suche überreichen konnte, den will sie auch zukünftig nicht ganz aus der Hand legen. Die älteren Herrschaften im Seniorenheim in Jessen, die sie schon seit Jahren frisiert, werden es ihr danken.