27 Flüge geplant Helikopter gegen Raupen: Jessen rüstet sich für großen Luft-Einsatz
Am Donnerstag wird der Helikopter der Spezialfirma mit der Sprühanlage zur Bekämpfung der Raupen des Goldafters und des Eichenprozessionsspinners in Jessen erwartet. Was dann folgt.

Jessen/MZ. - Der Helikopter zur Raupenbekämpfung im Stadtgebiet von Jessen werde am Donnerstagvormittag in seinem hiesigen Einsatzgebiet einschweben. Das erfuhr die MZ am Dienstag vom Jessener Bauhofleiter Thomas Riedel. Allerdings standen letzte Bestätigungen der konkreten Ankunftszeit noch aus.
Aktion ist abhängig von der Wetterlage
Wenn der Wind nicht stärker auffrische als am Dienstag und es nicht regne, werde das Fluggerät der beauftragten Spezialfirma noch am gleichen Tag mit den Sprühtouren zur Bekämpfung der Raupen des Eichenprozessionsspinners und des Goldafters beginnen. Insgesamt sind zwei Einsatztage vorgesehen. Dazu werde der Hubschrauber 27-mal starten und landen. Als Basis zum Befüllen der Sprühanlage mit dem Biozid „Foray ES“ steht dem Team und den Helfern wieder dieselbe Fläche zur Verfügung wie im vergangenen Jahr. Und zwar im Jessener Gewerbegebiet an der Rehainer Straße hinter der Biogasanlage.
„Wir bekommen zwar immer noch täglich neue Meldungen über Raupenvorkommen“, erklärte Thomas Riedel, „aber der Flugplan steht. Mehr ist nicht möglich.“ Einzelne Einsätze seien später noch mit einer bodengebundenen Sprühanlage möglich, so der Bauhofleiter.
Schädlingsraupen sind bereits in Bäumen aktiv
Die Ausgangsbedingungen für das Bekämpfen einer möglichen Raupenplage könnten derzeit besser nicht sein. Die Bäume tragen eine entsprechende Blattmasse und es haben auch viele Raupen die Nester verlassen und fressen. So die Analysen der Beobachter. Allerdings seien die Nächte noch sehr kühl. Dadurch sei die Natur noch „etwas hintendran“ mit ihrer Frühlingsentwicklung. Und die Raupen ziehen sich aufgrund der Nachtkälte wieder in die Nester zurück. Der Sprüheinsatz aus der Luft sei jedoch das effektivste Mittel, der Raupenplage Herr zu werden. Aus dies ist eine Erkenntnis, die sich im vergangenen Jahr bestätigte, erklärt Thomas Riedel. Durch den Bodendruck des Helikopterrotors werde das versprühte Mittel sehr gut auf die Blätter gewirbelt. Denn das Biozid wirkt nicht auf die Raupen direkt, sondern dadurch, dass es auf den Blättern haftet, die von den Raupen gefressen werden.
Die Logistik des Einsatzes habe es in sich, verdeutlicht der Bauhofleiter. Ihm obliegt die operative Planung des Unterfangens. Rund 40 Helfer werden die jeweils zu befliegenden Areale absichern. „Wir bekommen dazu Unterstützung vom Betreuungsforstamt, unsere Bauhofmitarbeiter sind dabei, die Friedhofswarte und die Sportplatzmeister“, so Thomas Riedel. „Die Jessener Feuerwehr sichert mit einem Tanker die Wasserversorgung ab, mit der das Biozid angemischt wird.“ Wenn ein Areal beflogen ist, wechseln die Helfer sofort ins nächste. „Allein für einen Flug sind 16 Absperrposten nötig.“