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Heimatmuseum Arnsdorf Heimatmuseum Arnsdorf: Jessener Kita "Koboldmühle" besucht Hirsch "Hubert"

Von Gabi Zahn 02.02.2017, 08:22
Wer lebt in den heimischen Wäldern? Mädchen und Jungen aus der Kindertagesstätte „Koboldmühle“ haben es dieser Tage bei einem Ausflug ins Heidemuseum Arnsdorf erfahren.
Wer lebt in den heimischen Wäldern? Mädchen und Jungen aus der Kindertagesstätte „Koboldmühle“ haben es dieser Tage bei einem Ausflug ins Heidemuseum Arnsdorf erfahren. Gabi Zahn

Arnsdorf - Wildtiere aus den heimischen Wäldern lassen sich eigentlich nur aus der Ferne betrachten – falls sie sich überhaupt sehen lassen. Das wissen die künftigen Abc-Schützen der Kita „Koboldmühle“ in Jessen schon lange.

Beim Ausflug in die Glücksburger Heide, im Rahmen des „Waldfuchs“-Projektes, würden sie jedoch einige Vier- und Zweibeiner ganz aus der Nähe betrachten können. So hatte es Kita-Leiterin Heidrun Schreck versprochen: „Wir wandern heute mal nicht durch den Winterwald, sondern besuchen das Heidemuseum. Dort werden wir sie finden.“

„Tiere im Museum? Vielleicht sind die auf Bilder gemalt!“ - so rätseln die Mädchen und Jungen. Der kleine Anton fragt sicherheitshalber: „Lebendig sind die aber nicht?“ Ursula Nachtigall vom Glücksburger Heideverein verheißt: „Lasst euch überraschen.“

Neugierig steigen die Kinder die knarrige Holztreppe hoch. Museumsleiter Erhard Fritsche öffnet oben die Tür, und wahrlich da stehen sie: Hirsch „Hubert“, Rehbock „Max“ und Wildschwein „Hans“ mitten im Raum – umringt von vielen anderen Tieren. Jüngster Museumsbewohner in dieser Runde ist übrigens ein Fasan. Die Kinder können sich alle Tierpräparate aus nächster Nähe anschauen und auch vorsichtig streicheln, während sie hören, was Ursula Nachtigall über die Waldbewohner zu berichten weiß.

Ab sofort können wieder Führungen durch das Heimatmuseum in Arnsdorf beim Heimatverein angemeldet werden, ebenso sind geführte Wanderungen durch die Heidelandschaft zu allen Jahreszeiten möglich. Der Verein freut sich zudem über freiwillige Helfer, die seine Arbeit in der Natur und im Museum unterstützen.

Weitergehende Informationen und Kontakte unter Telefon 03537/21 32 86 oder per E-Mail [email protected]

Etwas später, in der unteren Etage, weiht sie ihr Publikum in die wechselvolle Geschichte der Glücksburger Heide ein – auf eine Weise, die den Kindern einen ersten heimatgeschichtlichen Einblick gewährt.

Mit dieser Museumsführung wurde sozusagen der Saisonstart im Heimatverein „Glücksburger Heide“ vollzogen. Mit großem Aufwand hatte der Verein in den Jahren 2000 bis 2003 das Museum eingerichtet. Nach und nach sind verschiedene Abteilungen entstanden, die veranschaulichen, wie die Heide ab dem Jahr 1936 durch die Wehrmacht und ab 1945 durch die Sowjetarmee militärisch genutzt wurde.

Die katastrophalen Folgen wurden erst nach Abzug der Roten Armee in vollem Umfang sichtbar und machten die Entsorgung der Hinterlassenschaften und die Renaturierung der Heide nötig. Das war Voraussetzung dafür, dass sich die artenreiche Flora und Fauna der Heide erholen konnten und diese nun wieder als grünes Erholungsgebiet geschätzt wird. (mz)