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Heimatfest Klöden  Heimatfest Klöden : Deutschland ist Weltmeister

Von Detlef Mayer 12.06.2018, 09:51
In der „Nachspielzeit“ des Klödener Fußball-WM-Finales Sowjetrussland gegen Deutschland kam dann der Riesenball zum Einsatz.
In der „Nachspielzeit“ des Klödener Fußball-WM-Finales Sowjetrussland gegen Deutschland kam dann der Riesenball zum Einsatz. D. Mayer

Klöden - „Unsere Elf in Russland“ lautete im Vorgriff auf die echte Fußball-WM das Motto des Klödener Heimatfests am Wochenende. Und was soll man sagen, die deutsche Vertretung (der kickende Nachwuchs des Elbeortes) um Jogi Löw (Patrick Ockler) holte im Finale - erwartungsgemäß - den Sieg über das sowjetisch-russische Nationalteam um Wladimir Iljitsch Lenin (Manfred Findeis). Möge dies ein positives Omen sein für die reale Weltmeisterschaft, die am 14. Juni angepfiffen wird.

Viele Zuschauer

6:4 trennten sich beide Mannschaften am Samstagnachmittag in Klödens bestens gefülltem Elbwiesenstadion, wie Moderator Karsten Weinigel den Kleinfeldplatz an der Fährscheune bezeichnete. Der Publikumsandrang bei dem großen Gaudi-Treffen beflügelte Mitorganisator Sören Röder-Grau zu der begeisterten Feststellung: „So viele Leute waren an einem Samstagnachmittag noch nie bei einem Klödener Heimatfest auf dem Platz.“ Bliebe noch hinzuzufügen: Und alle hatten Spaß.

Bezüglich ihrer (hingetricksten) Niederlage nach zweimal 15 Minuten durften sich die wodkagestählten Recken aus Sowjetrussland (Männer des Dorfes) zugute halten, dass sie aus Moskau über 2.000 Kilometer mit einem B 1000 aus DDR-Tagen und einem noch älteren UAS-Jeep anreisen mussten - mangels Finanzen fürs Flugzeug.

Ihre Ankunft in Klöden geriet zu einem mächtigen Spektakel. Angeführt wurde der kleine Konvoi von Yvonne Fuchs-Hanke in russischer Tracht und auf einem betagten RT-Motorrad.

Dann liefen die Spieler beider Nationen ins Stadion ein - durch einen Nebeltunnel, von bengalischem Feuer und Fan-Spalier gesäumt. Einzeln wurden sie von Moderator Karsten Weinigel aufgerufen. Besonders lustig war das bei den Sowjetrussen, die alle Kampfnamen trugen - zum Beispiel „Der Terrier vom Baikalsee“ (Dan Grunenberg), „Der Zweikampfzar aus St. Petersburg“ (Arthur Klaasen) oder „Die Zaubermaus vom Polarkreis“ (Ralf Frühling).

Und weil die Herren schon etwas reifer sind, brauchten sie unbedingt eine Physiotherapeutin (Claudia Gaudernack als „Die Knochenbrecherin vom Kreml“), die - was wenig überraschte - tatsächlich zum Einsatz kam. Eine Überraschung hingegen war das Auftauchen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (Jutta Kralle), die es übernahm, Medaillen und Pokal zu überreichen.

Doch das Jubel-Spiel der Kicker hatte auch ein zünftiges Vor- und Nachspiel. Bereits Freitagabend ließen Günther Olitzsch und Helfer bei einem knapp einstündigen Vortrag in der Fährscheune den Fußballverein BSG Traktor Klöden noch mal aufleben. Anschließend sorgte DJ Dancer (Tim Tänzer) für Stimmung.

Tim ist übrigens der Jüngste im Heimatfest-Organisationskomitee, das aus acht Leuten zwischen 20 und 50 Jahren besteht, wie Franziska Ockler die MZ wissen ließ. Die 2018er Festausgabe war die dritte in Regie dieses Komitees - nach den „Karibischen Nächten“ und „In Klöden lebt der Osten auf“.

„Marienkäfer“-Programm

Der frühe Samstagnachmittag gehörte den Mädchen und Jungen der Tagesstätte „Marienkäfer“ um Leiterin Doreen Hanitzsch. Sie wollten zu ihrer neuen Kita wandern. Doch einige Jugendliche hielten sie zurück, weil das neue Haus noch gar nicht fertig ist. Stattdessen begaben sie sich dann nach Russland zur Fußball-WM. Aber die hatte ja auch noch nicht begonnen. Weshalb der Nachwuchs zurück nach Klöden kam, um hier das Heimatfest mitzufeiern.

Zuvor hatte der Heimatverein ans Kuchenbüfett geladen und die Turnschwestern lockten mit ihrer traditionellen Verlosung. Sie sorgten zudem am Sonntag beim Frühschoppen mit den Elstertaler Blasmusikanten für eine Showeinlage. Und am Sonntagnachmittag bestritten die „Alten Herren“ ein Freundschaftsspiel. (mz)

Bundeskanzlerin Angela Merkel (Jutta Kralle) überreichte die Medaillen.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (Jutta Kralle) überreichte die Medaillen.
Mayer
Die Tagesstätte „Marienkäfer“ begann ihren Programmteil am Samstagnachmittag in der Fährscheune mit dem „Käferlied“.
Die Tagesstätte „Marienkäfer“ begann ihren Programmteil am Samstagnachmittag in der Fährscheune mit dem „Käferlied“.
D. Mayer