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Handball-Rückblick Jessener SV Handball-Rückblick Jessener SV: Moral war Garant für Erfolg

Von Marco Gertig 30.05.2002, 14:45

Jessen/MZ. - Eine Woche vor Saisonbeginn, bei einem Turnier in Pirna, erlitt Spielmacher Mario Bode einen Kreuzbandriss. Somit fiel er für die erste Halbserie aus. Des weiteren erlitt Michael Thieme als weiterer Leistungsträger einen mehrfachen Bänderriss im Sprunggelenk.

Der Saisonstart in Biederitz stand also unter keinem guten Stern. Dieses Spiel wurde am Ende auch mit 20:30 verloren. Nach vereinsinternen Unstimmigkeiten trennten sich im Anschluss an diese Begegnung die Wege zwischen dem JSV und André Hein als Trainer. Der verletzte Mario Bode übernahm nun die Geschicke auf der Trainerbank. Im ersten Heimspiel der Saison konnten nach großem Kampf die ersten Pluspunkte auf dem Konto verbucht werden. Nach einer überragenden Mannschaftsleistung wurde Schönebeck 24:23 besiegt. Danach sollte sich aber im Jessener Team eine Ernüchterung einstellen. Die nächsten sechs Spiele konnte der JSV nicht siegreich gestalten. Besonders bitter waren die Heimniederlagen gegen Aschersleben und Köthen II. Jetzt wurde ersichtlich, dass das Team in dieser Formation kaum oberligatauglich war. Die verletzungsbedingten Ausfälle der beiden Leistungsträger Bode und Thieme wiegten einfach zu groß.

Das Team arbeitete hart weiter, glaubte an seine Chance. Diese Moral sollte letztlich auch der Grundstein für die erfolgreiche Saison werden. Doch noch ging die Durstrecke weiter. Im Auswärtsspiel gegen den späteren Absteiger Germania Borne konnte ebenfalls nicht gewonnen werden. Es reichte nur zum 19:19. Nach einer weiteren Pleite bei Einheit Halle reagierte die Vereinsführung des JSV. Mit Darko Druzijanic und André Schille konnten zwei neue Spieler verpflichtet werden. Gerade Schille sollte im weiteren Saisonverlauf mit seiner Regionalligaerfahrung zu einer der entscheidenden Stützen im Team avancieren.

Durch Abstimmungsprobleme innerhalb des Teams wurden auch die letzten drei Partien in der Hinserie verloren. Somit stand der Aufsteiger nach dem 13. Spieltag mit 3:23 Punkten an vorletzter Stelle. Mit Beginn der Rückserie konnte Trainer Bode wieder auf Michael Thieme zurückgreifen, der sich von seiner schweren Verletzung erholt hatte. Aber greifbare Erfolge konnten auch in den nächsten Wochen nicht erzielt werden. Im Heimspiel gegen Wernigerode feierte Mario Bode sein langersehntes Comeback als Spieler. Gleichzeitig wurde der dritte Trainer innerhalb der Saison dem treuen und phantastischen Publikum präsentiert: der Kemberger Harry Scharf.

So konnte der JSV am 16. Spieltag das erste Mal in Bestbesetzung antreten. Das Team um Kapitän Matthias Bannert wurde von Woche zu Woche merklich stärker, was sich mit dem Heimspielsieg gegen den BSV Magdeburg dann auch auf dem Punktekonto bemerkbar machte. Im Kampf um den Klassenerhalt entwickelte sich ein Zweikampf zwischen dem JSV und Köthen II. In einem der entscheidenden Spiele konnte der JSV mit rund 100 mitgereisten Fans im Rücken den ersten Auswärtssieg der Saison in Köthen feiern. Von nun an platzte bei allen Akteuren der Knoten. So wurden die letzten fünf Heimspiele mit Bravour gewonnen und so der Grundstein für den Klassenerhalt gelegt, der dann mit dem letzten Heimsieg gegen Calbe perfekt gemacht werden konnte.

Nach Abschluss der Saison fand sich Kapitän Matthias Bannert mit 142 geworfenen Toren als Siebenter in der Torschützenliste in der Oberliga wieder. Somit kann sich der "Handballzwerg" JSV auf ein weiteres Jahr in der höchsten Klasse in Sachsen Anhalt freuen.