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Hallenradsport Hallenradsport: In Annaburg keimt neue Hoffnung auf

Von Sven Gückel 04.11.2013, 21:13
Beim Saalsportfest in Annaburg zeigten junge Hallenradler, hier Emma Irke, ihr Können.
Beim Saalsportfest in Annaburg zeigten junge Hallenradler, hier Emma Irke, ihr Können. Sven Gückel Lizenz

Annaburg/MZ - Noch vor ein paar Jahren war die Zukunft des Annaburger Hallenradsportvereins völlig offen. Schwindende Mitgliederzahlen und fehlender Nachwuchs ließen kaum Hoffnung auf bessere Zeiten zu. Doch genau die stellen sich gegenwärtig wieder ein.

Wettkämpfe sind für jeden Sportler nicht nur das beste Training, sondern auch eine gute Gelegenheit, das eigene Können unter Beweis zu stellen. Diese Plattform blieb den Hallenradsportlern vier lange Jahre versagt. Mangels junger Sportler zog sich der Verein aus dem Wettkampfbetrieb zurück und widmete sich vordringlich seinem Überleben. „Es wird zunehmend schwerer, unseren Sport öffentlich zu betreiben“, sagte Vereinsvorsitzender Jürgen Noffke noch vor zwei Jahren. Sowohl Kinder als auch Erwachsene würden fehlen, oder würden den Verein aus schulischen, beruflichen oder altersbedingten Gründen verlassen. Dennoch, so Noffke damals, wolle man alle Kraft investieren, den Traditionsverein wieder mit Schwung zu versehen.

Dieses Mühen zeigt nun erste Früchte. Gleich elf Kinder präsentierte der Verein im Verlaufe seines Saalsportfestes, das am Samstag zum 21. Mal zur Durchführung kam. 113 Jahre nach Gründung des Vereins keimt damit ein Hoffnungsschimmer. „Den gegenwärtigen Aufschwung wollen wir nutzen, um uns im kommenden Jahr endlich wieder auf Landesebene der sportlichen Konkurrenz zu stellen“, verkündete Noffke erfreut den zahlreichen Gästen. Bevor man jedoch selbst aktiv werde, sollen die jungen Radkünstler sich erst einmal ein Bild von den an sie gestellten Erwartungen machen. Ende Januar werde man nach Mücheln, neben Naumburg und Weißenfels eine Hochburg des Hallenradsports im Land, fahren, um die gleichaltrige Konkurrenz bei einem Wettkampf in Augenschein zu nehmen.

Dass die Trauben des Erfolgs auch im Hallenradsport hoch hängen, weiß Jürgen Noffke aus eigener Erfahrung nur zu gut. Viele Jahre spielte er selbst aktiv Radball und widmete sich nach der Wende dem Training auf diesem Sektor. „Ein Annaburger Radballteam, das wäre schon noch ein Traum“, betonte er. Doch dafür bedarf es mindestens acht Interessenten. Die zu finden, dürfte schwer werden. Seine Hoffnung aufgeben will der Vereinsvorsitzende dennoch nicht.

Immerhin, dass man es verstand, sich am eigenen Schopf zu packen und den Verein in eine neue Ära zu führen, zeigte sich am Sonnabend nur zu deutlich. Durchschnittlich sieben bis neun Jahre waren die Sportler alt, die zum Teil erstmals vor Publikum ihre Kreise drehten. Dabei zeigten sie Übungen, die durchaus einen gewissen Schwierigkeitsgrad beinhalteten. Eine gute Basis für kommende Leistungssteigerungen.

Unterstützt wurden die Hallenradsportler bei ihrer kleinen Gala durch Tänzerinnen und Tänzer des Holzdorfer Karnevalsclubs (HKC). Deren Elan auf dem Parkett sollte auch die Annaburger beflügeln, an ihrem Vorhaben festzuhalten. Für den Fall, dass sich im nächsten Jahr erste sportliche Erfolge einstellen, wäre das die beste Eigenwerbung für den Hallenradsportverein und zweifelsfrei ein starker Magnet für weitere Mitglieder.