Gymnasium Jessen Gymnasium Jessen: Bester Abitur-Durchschnitt seit Jahren

Jessen - Die Arbeit vieler Jahre entscheidet darüber, ob Wein zu einem guten Jahrgang reift. Nicht anders verhält es sich auf dem Weg zum Abitur. Der Jahrgang 2016 des Gymnasiums Jessen darf für sich in Anspruch nehmen, sehr gute Qualitäten aufzuweisen.
So gut wie lange nicht
Es ist leicht und schnell gesagt: Für das Leben lernt man, nicht für die Schule. Dem Abiturjahrgang 2016 des Gymnasiums Jessen kann aber bescheinigt werden, diesen Grundsatz beherzigt zu haben. Mit einem Gesamtnotenschnitt von 2,47 erreichten die 57 Mädchen und Jungen ein Ergebnis, wie es die Schule seit geraumer Zeit nicht mehr aufweisen konnte.
Herausragend war hierbei Till Lossin. Der Annaburger beendete seine Abiturzeit mit einem Notendurchschnitt von 1,0 und durfte sich neben zahlreichen Ehrungen und Preisen, unter anderem durch den Schulförderverein, über einen Eintrag ins Ehrenbuch der Schule freuen. „Ich hätte nicht erwartet, bei den Prüfungen einen so guten Lauf zu haben“, bekannte er.
Und fügte an: „Die zwölf Jahre Schule haben sich gelohnt. Ich habe das Lernen ernst genommen, es aber nicht zwingend an die erste Stelle gesetzt“, so der 18-Jährige, der nicht nur aktives Mitglied des Schulchores war, sondern in seiner Freizeit auch bei Grün-Weiß Annaburg Fußball spielt. „Till ist ein intelligenter junger Mann, der sich durch Bescheidenheit, Fleiß und selbstständiges Arbeiten auszeichnet. Seine Abschlussnote ist kein Glücksfall, er gehört seit Jahren zu den besten Schülern dieses Hauses“, bekannte der Vorsitzende des Schulfördervereins, Herbert Kleine.
Ebenso wie Till Lossin zeichnete der Verein Anton Richter, Karl-Peter Unkrodt und Anne-Kathrin Dietl für ihre überaus guten Schulleistungen aus. Lossin, Richter und Unkrodt erhielten zudem für ein Jahr eine kostenlose Mitgliedschaft in der Deutschen Physikalischen Gesellschaft.
Nach den Sternen gegriffen
Ideale sind wie Sterne - wir können sie nicht erreichen, uns aber an ihnen orientieren. Diesen Satz prägte am Samstag zu Beginn der feierlichen Zeugnisübergabe die Theatergruppe der Schule. Sie spielte Szenen aus „Alice im Wunderland“ und überzeugte dabei einmal mehr durch erstklassiges Schauspiel aller Akteure. Nach den Sternen greifen, dieses Ziel hatten alle Jugendlichen, die den Weg zum Abitur anstrebten.
#infobs
„Dennoch darf nicht der Eindruck entstehen, dass angesichts der guten Leistungen Wunder geschehen wären“, betonte Schulleiterin Monika Kaufhold. Vielmehr liegen hinter den Schülern anstrengende, arbeitsreiche Wochen, in denen nicht nur Wissen und Können in den einzelnen Unterrichtsfächern abgefordert wurde, sondern auch der Beweis zu erbringen war, alle Erwartungen zu koordinieren, vorzubereiten und zu realisieren.
Abitur als Türöffner
Mit dem Erreichen des Abiturs öffnet sich für alle 57 jungen Frauen und Männer das Tor zu Europas Universitäten und Hochschulen. Manch einer wird die Chance nutzen und in die Welt ziehen, andere wiederum werden die Qualitäten deutscher Unis für sich in Anspruch nehmen. So auch Till Lossin, der sich mit seinem Zeugnis an der TU Dresden für ein Physikstudium bewerben möchte.
Mit seinen Noten dürfte ihm das nicht schwer fallen. Gute Karten haben aber auch der Schweinitzer Karl-Peter Unkrodt (1,2), die Prettinerin Senta Mühlbach (1,4) und Andrea Matzke (1,5) aus Annaburg. „Das Durchschnittliche gibt der Welt den Bestand, das Außergewöhnliche ihren Wert“, lobte Monika Kaufhold die genannten mit einem Zitat von Oscar Wilde.
Zugleich hob sie im Weiteren die Prüfungsleistungen von Tim Zimmermann, Laura Schneider, Anne-Kathrin Brückner, Philipp Weidenitz, Svenja Wieser, Jule Greschob und Martin Herold hervor, die wie die zuvor Genannten in den mündlichen und schriftlichen Prüfungen mit mindestens 14 Punkten überzeugten. Besonders erfreut zeigte sich Monika Kaufhold angesichts der Tatsache, dass vor allem in den naturwissenschaftlichen Fächern gute Noten erzielt wurden.
Kein einfacher Weg
Mit ihren Leistungen tragen die Abiturienten wesentlich dazu bei, das Gymnasium Jessen über die Region hinaus noch bekannter zu machen. Dass der Weg zum Ziel nicht immer einfach war, verdeutlichten Klara Beetz und Klaus-Peter Unkrodt in einer Dankesrede, die sie im Namen des Jahrgangs hielten.
„Wer hätte damals geahnt, welche Zeit vor uns liegt: Ständig früh raus, unangekündigte Arbeiten und Denkprozesse, die mitunter nur bis zum nächsten Pausenklingeln reichten“, umschrieb es Unkrodt scherzhaft. Dennoch, so die Überzeugung beider, sei man im Laufe der Jahre zu einem Verbund zusammengewachsen. Man habe gelernt, mit Konflikten umzugehen und sie zu lösen, sei selbstständiger geworden und handele problemorientiert.
Eine Schule lebt in erster Linie von der Qualität ihrer Lehrer. Besondere Schulen überzeugen darüber hinaus mit den Leistungen ihrer Schüler. Das Gymnasium Jessen darf dieses Prädikat für sich in Anspruch nehmen. (mz)

